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Der Automotive Dialogue 2025 ist Geschichte – und spannte einen weiten Bogen von den Anfängen hochfester Stähle über innovative Leichtbaulösungen bis hin zu nachhaltigen Perspektiven. In spannenden Vorträgen teilten hochkarätige Expert:innen von voestalpine und internationale Speaker:innen aus der Forschung ihre Einblicke in die Vergangenheit und ihre Visionen für die Zukunft. Der Dialog rund um aktuelle Herausforderungen und Chancen schuf einen inspirierenden Rahmen für intensiven Austausch und neue Impulse. Danke für Ihre Teilnahme!
Stahl ist seit jeher das Rückgrat der Automobilindustrie – doch welche Entwicklungen haben die Branche geprägt? Andreas Pichler nimmt Sie als Host mit auf eine spannende Reise durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Stahlentwicklung und -verarbeitung. Er beleuchtet, wie hochfeste Stähle die Fahrzeugkonstruktion revolutionierten, welche nachhaltigen Technologien die Stahlproduktion verändern werden und warum der verstärkte Einsatz von recyceltem Schrott dabei eine Schlüsselrolle spielt. Erleben Sie einen faszinierenden Blick auf eine Industrie, die sich stetig wandelt und immer wieder neu erfindet!
Erkenntnisse aus der grundlegenden und angewandten Forschung zu Dualphasenstählen haben in der Vergangenheit maßgeblich zur Entwicklung neuer Legierungs- und Verarbeitungsmethoden beigetragen. Diese Innovationen ebneten den Weg für eine neue Generation von Advanced High-Strength Steels (AHSS). Dank ihrer herausragenden mechanischen Eigenschaften ermöglichen diese Stähle eine deutliche Reduktion des Fahrzeuggewichts, ohne Kompromisse bei der Sicherheit oder der strukturellen Integrität einzugehen. Gleichzeitig tragen sie zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Verringerung des CO2-Ausstoßes bei.
Wie lassen sich hochfeste Stähle noch besser machen? Die Antwort liegt in der gefügebasierten mikromechanischen Modellierung. Diese Methode ermöglicht es, die mechanischen Eigenschaften von Stählen auf Mikroebene zu analysieren und gezielt zu optimieren. Von der Tiefzieh- und Streckziehbarkeit bis hin zur Rissbildung – eine detaillierte Untersuchung der mikrostrukturellen Mechanismen ist entscheidend, um kritische Spannungs- und Dehnungsbereiche zu identifizieren. Durch die Kombination von empirischen Beobachtungen, präzisen Analysen und numerischen Simulationen lassen sich realitätsnahe Belastungsszenarien abbilden.
voestalpine nimmt die grüne Transformation der Stahlindustrie entschlossen in Angriff – mit klaren Zielen und konkreten Maßnahmen. Während in Linz bereits die ersten Baufortschritte sichtbar sind, bleibt das Unternehmen in puncto CO2 Vorreiter in der Optimierung der Hochofen-basierten Stahlproduktion. Doch das ist erst der Anfang: Ab 2027 geht der erste Elektrolichtbogenofen (EAF) in Betrieb, wodurch bis 2029 die Emissionen um 30 % gesenkt werden sollen. Die Zukunft der Stahlherstellung mit Net-Zero-CO2-Emissionen liegt im Wasserstoff – und voestalpine forscht bereits seit vielen Jahren intensiv an dieser Schlüsseltechnologie.
Kreislaufwirtschaft verändert den Stahl – doch wie genau? Durch zunehmende Konzentrationen von Begleitelementen ändern sich die Mikrostrukturen, was gezieltes Gegensteuern erforderlich macht. Hybride Modelle, die theoretische Erkenntnisse mit umfangreichen Versuchsdaten kombinieren, liefern tiefgehende Einblicke. Mit KI-Methoden lassen sich die komplexen Zusammenhänge besser verstehen und visualisieren. In einer ersten Projektphase wurde der Einfluss verschiedener Elemente auf die Rekristallisation und Ferritbildung erfolgreich untersucht. Zukünftige gemeinsame Projekte werden die Forschung auf zusätzliche Aspekte ausweiten.
Kleine Elemente, große Wirkung! Ein erhöhter Begleit- und Spurenelementgehalt kann die Temperatur der Phasenumwandlung verändern, die Korngröße beeinflussen und zu Veränderungen des Gefüges führen. Insbesondere Sn und Sb stellen Herausforderungen dar, indem sie zu einer Versprödung der Korngrenzen führen, die sich negativ auf mechanische Eigenschaften auswirken kann. Mithilfe modernster Analysetechniken wie der Atom-Sondentomographie können diese Prozesse nun präzise untersucht werden. Das Ziel: Ein tiefgehendes Verständnis der Auswirkungen von verstärkten Begleit- und Spurenelementen für die Förderung einer nachhaltigen Stahlerzeugung.