Was es ist. Das WIR.

Das WIR-Team (v. l.): Hammerl Thomas, Diesenreither Christian, Kienbauer Simone, Roth Renate, Roithmeir Helga, Steckbauer Melanie, Moser Herbert, Dichtl Charlotte, Genstorfer Silvia, Wolfschütz Katrin (nicht am Bild: Till Daniel Franz)

Seit Jänner dieses Jahres ist WIR mit monatlichen Maßnahmen zu internationalen Aktionstagen in Bezug auf Null- Diskriminierung und Diversität aktiv und sichtbar. Auf der öffentlichen und begleitenden Website finden sich eine klare Haltung, konkrete Ansprechpartner:innen und Anti-Diskriminierungstools wie Formulare für Verhaltenstagebücher, Handlungsempfehlungen, Gesprächsleitfäden sowie die Digitalausgabe der WIR-Broschüre. Flächendeckend finden WIR-Sensibilisierungsworkshops statt. Damit ist klar: WIR ist gekommen, um zu bleiben. Und um zu bewegen. Das finden nicht alle ganz so attraktiv und es kann immer wieder zu herausfordernden Situationen kommen. Aber an einem verständnisvollen Miteinander führt kein Weg vorbei. Zudem sind potenzielle Mitarbeiter:innen heute kaum mehr bereit, in Unternehmen mitzuarbeiten, wenn Diskriminierung toleriert wird, und beziehen im Bewerbungsprozess Stellung. Die Weichen für Offenheit, Toleranz und Vielfalt sind längst gestellt und WIR bietet ein Gestaltungsangebot für jeden Einzelnen und jede Einzelne, wie das neue Normal für alle – die „wüden Hund und Henna“, die „Woaserl“ und die „Gstandenen“ – normal werden kann.

Wege entstehen, weil wir sie mehrmals gehen. Nur so kann sich das Bewusstsein für zeitgemäße Werte in unserem Unternehmen ausbreiten.

Sylvia Hammer-Stelzmüller, Leitung Betriebsmedizin

WORUM ES GEHT. Eng vernetzte Bündnispartner:innen arbeiten voller Energie zusammen. Für Sylvia Hammer-Stelzmüller aus der Betriebsmedizin ist WIR eine wichtige Aktion, die Bewusstsein verändert und ein gesundes Miteinander durch Respekt und Toleranz schafft: „Das dauert einfach und braucht viele Wiederholungen von vielen Seiten.“

Für Klaus Haidinger vom Arbeiterbetriebsrat geht es beim WIR um Zivilcourage, nämlich genau dann Paroli zu bieten, wenn sich Leute im Team nicht wohlfühlen und Ausgrenzung, Diskriminierung oder Respektfragen auftreten: „Vermeintlich Schwächere sind zu schützen, nicht weil sie schwächer sind, sondern weil sie wichtig sind.“

Toleranz und Vielfalt sind heute wichtige Werte, die im Alltag Anerkennung finden sollen und Führungskräfte wie Kolleg:innen vor Ort herausfordern. Aber unterm Strich ist es effizienter, gesunde Rahmenbedingungen für alle Teammitglieder zu schaffen, als im Hamsterrad der Konflikte, Missverständnisse und Missachtungen zu rennen. Wichtig beim WIR ist nicht, wie Aussagen und Handlungen gemeint sind. Entscheidend ist, wie sie bei den Empfänger:innen ankommen. Diese Erfahrung hat auch die Haltung von Klaus Haidinger geprägt. Eine wertschätzende Kommunikation, im Team arbeiten und respekt- voller Umgang brauchen das Interesse für das Gefühl des Gegenübers.

Bernhard Rosenauer blickt auf 25 Jahre Berufskarriere in der Brammenfertigung zurück und stellt fest: Da hat sich schon viel verändert. Heute ziehen die Leute viel mehr an einem gemeinsamen Strang. Und das soll noch mehr werden und noch mehr Menschen einbinden.

Gut gemeint ist oft nicht gut getan. Es geht um das Gefühl, wie Gesagtes beim Gegenüber ankommt, und Fehlverhalten soll man(n) Paroli bieten.

Klaus Haidinger, Arbeiterbetriebsrat

WIE ES WEITERGEHT. Aus der ursprünglichen Initiative gegen sexuelle Übergriffe und Mobbing ist WIR heute ein integratives Programm geworden, das konkret dabei hilft, einen respektvollen Umgang miteinander mit vielfältigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Damit geht für Silvia Genstorfer auch die Weiterentwicklung einer reifen Feedbackkultur, der klaren Lösungsorientierung und auch ein umsichtiges Führungsbewusstsein auf allen Ebenen einher. Die durchgeführten Maßnahmen im Rahmen des WIR-Kalenders werden 2024 nicht gleichbleibend weitergeführt. Vielmehr ist geplant, dass einzelne Themen vertieft bearbeitet werden.

Wir schauen, dass der Betrieb rund läuft, und wenn wir noch mehr zu einem respektvollen Miteinander kommen, hilft das.

Bernhard Rosenauer, Brammenfertigung

ERFOLGSQUOTE BEI 2. Wenn das Programm einem Menschen konkret geholfen hat, sich am Arbeitsplatz wieder sicher aufgehoben zu fühlen, und wenn ein weiterer bei einem Fehlverhalten lösungsorientiert eingeschritten ist, dann war WIR bereits jetzt erfolgreich.

Wenn es zu einem Fehlverhalten kommt, dann braucht es ein reifes Feedback, um das Verhalten anpassen zu können.

Silvia Genstorfer, Leitung Developing Workforce