Wir unterscheiden drei Walzverfahren:
das herkömmliche Warmwalzen bei möglichst hohen Umformtemperaturen, das normalisierende Walzen und das thermomechanische Walzen.
Bei allen drei Walzverfahren ist das Vormaterial gleich: eine gleichmäßig durchwärmte Bramme aus dem Erwärmungsofen mit einem relativ grobkörnigen Gefüge.
Das einfachste Walzverfahren ist das Warmwalzen bei hohen Temperaturen. Dabei wird die Bramme direkt nach dem Ofenaustrag ohne Unterbrechung auf die Blechabmessungen abgewalzt. Die Verformung findet im rekristallisierenden Bereich statt. Dieses Walzverfahren dient vorwiegend der Formgebung. Gleichzeitig wird durch den Walzvorgang das Gefüge gleichmäßiger und es findet eine Kornfeinung statt.
Nach dem Walzvorgang wird das Blech an ruhender Luft abgekühlt. Man spricht von Walzzustand, da keine Wärmebehandlung erfolgt. Diese Walzart wird für Werkstoffe angewendet, die vom Kunden noch nachträglich wärmebehandelt werden, wie zum Beispiel bei Vergütungsstählen.