Neues Prüfzentrum in Linz: voestalpine nimmt weltweites Vorzeigeprojekt in Betrieb

Die Steel Division der voestalpine produziert am Standort Linz hoch- und höchstfeste Stähle, die unter anderem in der Premium-Automobilindustrie zum Einsatz kommen und strengste Qualitätsansprüche erfüllen müssen. Seit Februar finden die umfassenden Prüf- und Freigabeprozesse für Kaltbandprodukte in einem neu errichteten hochmodernen Prüfzentrum statt, mit dem die voestalpine in der Stahlindustrie weltweit eine Vorreiterrolle hinsichtlich Digitalisierung, Automatisierung und zukunftsweisender Arbeitsorganisation einnimmt. Dafür wurden 23 Millionen Euro investiert.

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Das neue Prüfzentrum zur Qualitätssicherung von kaltgewalzten, feuerverzinkten, elektrolytisch verzinkten und beschichteten Stahlbändern sowie Elektrobändern setzt völlig neue Standards in der Qualitätsprüfung. 95 Prozent aller Proben – ein internationaler Spitzenwert – werden hier vollautomatisch vermessen, bearbeitet und für die nächsten Arbeitsstufen vorsortiert.

Die Digitalisierung in allen Unternehmensbereichen ist ein wesentlicher Pfeiler unserer Unternehmensstrategie. Die Automatisierung und Digitalisierung der Prüfung ist ein weiterer wichtiger Schritt, um unsere weltweite Technologie- und Innovationsführerschaft auszubauen. Wir setzen hier neue Maßstäbe.

 Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG 

Je nach Produkt werden zwischen 50 und 2.000 chemische, mechanisch-technologische oder magnetische Prüfungen pro 1.000 Tonnen Stahlband durchgeführt. Im Schnitt erfolgen rund 50.000 Prüfungen pro Monat im Labor – Tendenz steigend.

Der gesamte Prozess rund um die Fertigung, Prüfung und Analyse der Proben wurde standardisiert und komplett neu strukturiert.

Damit können wir die Zeiten für die Erprobung deutlich verringern. Außerdem ermöglichen wir schnellere Rückmeldungen an die Forschung und damit höhere Geschwindigkeiten in der Entwicklung.

Hubert Zajicek, Mitglied des Vorstands der voestalpine AG und Leiter der Steel Division

Die Logistik wird ebenso voll digitalisiert, fahrerlose Transportsysteme werden künftig die Proben in effizienter Reihenfolge zu den einzelnen Prüf- und Analysestationen bringen. „Unser Ziel ist es, zu jedem Zeitpunkt zu wissen, wo sich die Probe befindet und wie sie bearbeitet wurde. Außerdem bekommen wir jederzeit digitale Informationen über die Fertigungs- und Prüfmaschinen, um im Bedarfsfall sofort reagieren zu können“, so Zajicek.

Bisher war die Kaltband-Prüftechnik dezentral über den Standort Linz verteilt. Der Baubeginn für das insgesamt 4.000 mgroße Gebäude erfolgte im Februar 2019, der provisorische Testbetrieb wurde im Herbst 2021 aufgenommen. Im Februar 2022 startete der offizielle Betrieb, bis Winter 2023 wird der Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad weiter erhöht. Vor allem das Aufbereiten, Sortieren und Transportieren der Proben und Serienprüfungen werden in Zukunft automatisch erfolgen. Die Mitarbeiter können sich somit in Zukunft auf anspruchsvollere Tätigkeiten konzentrieren.