Hochofen 5 wieder angeblasen
Die erfolgreiche Zustellung des Hochofen 5 sichert die Versorgung unserer Kunden mit höchstqualitativen Stahlgüten die nächsten Jahre ab. Nach dieser letzten „Ofenreise“ wird er 2027 vom 1. Elektrolichtbogenofen in Linz abgelöst.
Der Hochofen 5 wurde in einer Rekordzeit von 80 Tagen umfassend saniert und am 23. Oktober planmäßig wieder in Betrieb genommen. Im Zuge des Großprojekts erfolgte neben dem Austausch des Feuerfestmaterials auch eine Modernisierung der Nebenanlagen, wie z.B. der Winderhitzer, Bandmöllerung, Gebläsezentrale und Gasreinigung. Die Generalsanierung befand sich seit 2020 in Planung und wurde mit rund 60 Zulieferfirmen sowie täglich bis zu 250 Personen auf der Baustelle umgesetzt.
Die letzte Ofenreise
Die Steel Division betreibt in Linz aktuell drei Hochöfen. Von der gesamten am Standort produzierten Roheisenmenge entfallen rund zwei Drittel auf den großen Hochofen A und ein Drittel auf die beiden kleinen Hochöfen 5 und 6. Seit der letzten Zustellung im Jahr 2015 hat der Hochofen 5 auflaufend über 6 Mio. Tonnen Roheisen produziert. Die jüngste Großreparatur bedeutet auch den Beginn seiner offiziell letzten „Ofenreise“ (Betriebszeit). Als Teil des ambitionierten Stufenplans greentec steel der voestalpine zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion soll das Aggregat im Jahr 2027 durch den 1. Elektrolichtbogenofen in Linz abgelöst werden. Die Errichtung des Elektrolichtbogenofens (electric arc furnace, EAF) startet 2024, bereits drei Jahre später wird der EAF in Betrieb gehen und im Vollbetrieb jährlich rund 1,6 Mio. Tonnen CO2-reduzierten Stahl produzieren.
Unser Weg in eine grüne Zukunft
greentec steel ist das größte Klimaschutzprogramm in Österreich. Im ersten Schritt des Stufenplans werden je ein Elektrolichtbogenofen an den voestalpine-Standorten Linz und Donawitz errichtet. Die Integration der beiden grünstrombetriebenen Elektrolichtbogenöfen in die Stahlproduktion ermöglicht energieintensive Prozesse zu elektrifizieren und so ab 2027 rund 30 % an CO2-Emissionen einzusparen. Das entspricht einer Einsparung von knapp 4 Mio. Tonnen CO2 bzw. 5 % der heimischen Emissionen pro Jahr. Ab 2030 ist die Ablöse von zwei weiteren Hochöfen in Linz und Donawitz und die Investition in einen weiteren Elektrolichtbogenofen in Linz geplant. Um das Net-Zero-Ziel bis 2050 zu erreichen, forscht der Konzern bereits jetzt an mehreren neuen Verfahren und investiert in Pilotprojekte, die neue Wege in der Stahlerzeugung aufzeigen.