GRÜNER STROM GEHT AUF TAUCHSTATION
SO WIRD DER NEUE ELEKTROLICHTBOGENOFEN MIT ENERGIE VERSORGT
Das Jahr 2027 wird elektrisierend! Mit der Errichtung eines neuen Elektrolichtbogenofens (EAF = Electric Arc Furnace) am Standort Linz setzt die voestalpine einen entscheidenden und wichtigen Schritt zur Umsetzung der festgelegten Klimaziele.
Auch am Standort Donawitz erfolgte bereits der Spatenstich für einen EAF. So können in naher Zukunft knapp 4 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Das entspricht 5 % aller CO2-Emissionen ganz Österreichs!RICHTIG VERSORGT?
Doch natürlich muss der EAF in Linz mit elektrischer Energie versorgt werden.
Diese Energie wird uns von Austrian Power Grid an der Werksgrenze bereitgestellt, etwa 1.600 m Luftlinie vom Stahlwerk entfernt. Aber wie kommt der Strom nun von dort zum EAF?
Anfangs wurde überlegt, den Strom oberirdisch zu transportieren. Aber bald wurde klar, dass eine unterirdische Stromtrasse viele Vorteile bietet. Zum einen kann so dem hohen Verbauungsgrad auf dem Werksgelände entgegengewirkt werden, zum anderen sehen Freileitungen einfach nicht besonders attraktiv aus.
STEP BY STEP ZUR LÖSUNG
Platzsparend und unsichtbar: so wird Strom unterirdisch über Microtunnel transportiert. Hierbei handelt es sich um vertikale Schächte, die am Boden unter der Erde durch horizontale Tunnel verbunden sind.
Ausschließlich für den Bau der Schächte sind Grabarbeiten erforderlich, welche bereits im zweiten Quartal 2024 starten. Im nächsten Schritt erfolgt die Bohrung der Tunnelabschnitte. Nach der Aufrüstung der Schächte und Tunnel zur Kabelaufnahme kann mit dem Verlegen begonnen werden. Die Kabelkühlung wird dann mittels Wasser sichergestellt.
MASS NEHMEN FÜR NACHHALTIGKEIT
Die vier Schächte weisen einen Innendurchmesser von 12,4 Metern, während die Tunnel, die in etwa 25 Metern Tiefe verlaufen, einen Durchmesser von nur 2 Metern haben.
Aufgrund ihres nahezu geraden Verlaufs benötigen die 1.700 Meter langen Microtunnel nur einen Bruchteil der Länge der kürzesten oberirdischen Versorgungstrasse, die 4.000 Meter lang wäre.
Microtunnel sind eine unterirdisch-geniale Idee, um die Energieversorgung unseres zukünftigen EAFs bewerkstelligen zu können.
Stella Sustainable, Nachhaltigkeitsexpertin