Chaos, Freude, Gewalt, Unordnung, Alleingänge – der 5. Mai 1945 war keineswegs ein magisches Datum, mit dem für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der Hermann-Göring-Werke von einem Tag zum anderen alles gut wurde. Vielmehr wurde in den Wochen und Monaten nach dem Kriegsende erst langsam geregelt, wie es mit der Stadt, dem Werk und vor allem den Menschen weitergehen soll.
Die Sonderausstellung im ZeitgeschichteMUSEUM aus dem Jahr 2022/23 hat diese Zeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Dabei ging sie neben einer Darstellung der allgemeinen Lage in Linz und in den neu gegründeten „Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerken AG“ besonders auf Einzelschicksale von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern ein, ließ sie zu Wort kommen und zeigte so an ihrem Beispiel die Geschichte.
Der 5. Mai – als Tag der Befreiung in die Geschichtsbücher eingegangen – markiert den zeitlichen Start für die Sonderausstellung. Insgesamt sechs Themenfelder beschäftigten sich mit der Thematik und verdeutlichten eindrücklich, wie die Umbruchssituation in Linz sowohl die ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die Eisenwerke und die Linzer Bevölkerung war.