Im "Zeitgeschichte MUSEUM" erinnert die voestalpine an die NS-Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der Reichswerke Hermann Göring in Linz.
Niemals zuvor arbeiteten mehr Ausländer:innen in Oberösterreich als während der NS-Zeit: zwangsverpflichtete zivile Ausländer:innen, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene. 1943 kam jeder dritte Beschäftige im Gau Oberdonau, wie Oberösterreich damals hieß, aus dem Ausland – doppelt so viele wie im Rest des Deutschen Reiches.
In Linz wurde ab 1938 ein Eisen- und Stahlwerk errichtet, das ab 1941 sukzessive in Betrieb ging. Das Werk war nicht nur ein überdimensionierter NS-Prestigebau, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil der nationalsozialistischen Rüstungsindustrie. Beim Aufbau und Betrieb der Reichswerke Hermann Göring in Linz wurden zigtausende ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter eingesetzt: Männer und Frauen, Jugendliche und Kinder aus mehr als dreißig Nationen.
Diesen Menschen ist dieses Museum gewidmet. Sie und ihre oft sehr prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen stehen dabei im Mittelpunkt. Die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter haben damals gegen ihren Willen und unter unmenschlichen Bedingungen das Fundament geschaffen für einen heute weltweit agierenden Konzern.
„Einen Schritt voraus“ zu sein ist Leitspruch und Philosophie der voestalpine. Mit diesem Museum wirft der Konzern den Blick zurück – in die eigene Geschichte. Und ergründet achtsam und umfangreich das dunkle Kapitel der Anfangsjahre. Die voestalpine tut das in der Verantwortung der eigenen Geschichte und im Bewusstsein, dass nur, wer sich der Vergangenheit stellt, auch in die Zukunft blicken kann.