Success Story Zustandsanalytik

Fragestellung des Kunden: Sind die Stützen schweiß- und reparierbar? 

In den Servicehallen eines großen österreichischen Bahnbetreibers werden die zu servicierenden Schienenfahrzeuge mithilfe eines Krans in definierte Hallenabschnitte gehoben. Aufgrund von erheblichen Einschränkungen des Rangierplatzes mussten bestehende Hallensäulen teilweise ausgeschnitten werden. Dadurch kommt es zu Stützenschwächungen, die eine örtliche bauliche Verstärkung erfordern. Der Technische Service wurde beauftragt, eine Materialanalyse, als auch eine Schweißbarkeitsuntersuchung an ausgewählten Stützen durchzuführen, nicht zuletzt, da es sich bei den Hallenstützen um Komponenten aus der Vorkriegszeit handelt.

Unser Team erhielt zwei Probebohrungen der betroffenen Konstruktion und führte folgende Untersuchungen durch:

  • Mikroskopische Prüfungen / Gefügeuntersuchungen
  • Härteprüfungen 
  • Chemische Analysen

Diese Prüfungen zeigen, ob die Bauteile mittels Schweißen bearbeitbar sind, um die notwendige Verstärkung zu gewährleisten. 

Fachspezifische Details:

Die Proben zeigten eine Vielzahl nicht metallischer Einschlüsse, welche primär als Sulfide und in geringerer Form als Oxide vorlagen. Beide Proben wiesen außerdem Schlackeneinschlüsse auf, wobei sich das Mikrogefüge als ferritisch/perlitisch beschreiben lässt. Die anschließend durchgeführte Härteprüfung, sowie auch die chemische Analyse, zeigten bei beiden Probenpositionen annähernd vergleichbare Resultate. Aus heutiger Sicht (ungeachtet des Reinheitsgrades) treffen die Proben unter anderem auf einen Baustahl der Güte S235 oder S185 zu. Aufgrund des festgestellten Kohlenstoffäquivalents (CEV) sollte laut Literatur bei etwaigen Schweißungen mit keinen Beeinträchtigungen zu rechnen sein. Dem Kunden wurde dennoch empfohlen die Literatur „Das Schweißen alter Flussstähle“ zu berücksichtigen.

Das Ergebnis unserer Überprüfung lautete: die Stützen sind sowohl reparier- als auch schweißbar.

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