WIR FACKELN NICHT LANG — WIR HANDELN!

Wir strotzen nur so vor Energie, bevorzugt in Form von Gas. Die bei der Stahlerzeugung anfallenden Kuppelgase verwenden wir gezielt als Energiequelle. Die Wertschöpfung bleibt hoch und die Fackelverluste bleiben gering. So geht Effizienz.

EINEN SCHRITT VORAUS BEIM ENERGIEMANAGEMENT

Die globalen Klimaziele sehen bis 2050 eine klimaneutrale Wirtschaft Europas mit einer 80- bis 95-prozentigen Reduktion der CO2-Emissionen vor. Das verlangt Schritte in allen Richtungen. Eine der vielen Maßnahmen der voestalpine ist die optimale Nutzung der sogenannten Kuppelgase, die bei der Stahlerzeugung entstehen.

Bei Produkten: mit Leichtigkeit erfolgreich

Die von voestalpine entwickelten innovativen Advanced High Strength Steels sind im automobilen Leichtbau hochfester Bestandteil am Weg in die Zukunft. Treibstoffsparende Gewichtsreduktionen der Karosserien von bis zu 35 % sorgen über den Lebenszyklus für bis zu 70 % weniger CO2. Die gute Verarbeitbarkeit der voestalpine-Stahlentwicklungen senkt den Energie- und Kosteneinsatz in der Bauteilfertigung ebenfalls.

In der Produktion: mit ganzer Energie effizient

Die Energieeffizienz bei allen Anlagen und Prozessen nachhaltig zu steigern, ist ein weiteres permanentes Kernanliegen von voestalpine und ihrer Mitarbeiter. Allein in den letzten Jahren wurden 700 kreative Ideen im Bereich Energie und Energieeffizienz eingebracht.

DA VERPUFFT NICHTS!

Das Energiemanagement von Kuppelgasen ist ein Beispiel von vielen. Bei der Stahlerzeugung entsteht in der Kokerei Koksgas und im Hochofen bzw. im Stahlwerk Gicht- und Tiegelgas. Diese im Überbegriff Kuppelgase genannten Gase werden direkt nach der Gewinnung aufbereitet, in Gasometern gespeichert und im voestalpine-Kraftwerk zur Energiegewinnung genützt. Der gesamte Prozess bedarf einer eng abgestimmten Steuerung des Energiesystems. Kommt es zu einer technischen Störung müssen die Kuppelgase ohne Nutzen über eine Fackel verbrannt werden, was als Fackelverluste bezeichnet wird. Mit modernen Messtechnologien, digitaler Intelligenz und Steuerung sowie infrastrukturellen Netz-Optimierungen konnte die Effizienz der Energienutzung in den letzten Jahren gewaltig gesteigert werden. Die Fackelverluste wurden extrem minimiert. Ein Beispiel in Zahlen: 2020 konnte man im Vergleich zu 2009 die Energieeinbußen durch Fackelverluste um rund 380 GWh reduzieren. Das entspricht dem Jahresheizenergiebedarf von ca. 20.000 österreichischen Haushalten. Eine enorme Energiemenge, die damit gespart wurde.

BEZUG VON GRÜNER ENERGIE ALS ZUSATZNUTZEN

Der Strommarkt ist heute generell mehr in Bewegung. Dazu trägt auch die diskontinuierliche Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen bei, wie z.B. mit Photovoltaik. Die Sonne scheint eben nicht immer. So wird mal weniger, mal mehr Strom erzeugt und die angebotene Strommenge am Markt schwankt. Wenn das Stromangebot am Markt hoch ist, und damit auch der Anteil an erneuerbaren Energien größer ist, kauft voestalpine Strom zu. Die Kuppelgase werden dann zwischengespeichert. Wenn weniger Strom am Markt verfügbar ist, und damit auch der Anteil an grünem Strom geringer ist, erzeugt voestalpine den Strom selbst aus dem gespeicherten Kuppelgas. Damit unterstützen wir indirekt die Stromproduktion aus regenerativen Quellen.

PS.: DER STOFF, AUS DEM DIE ZUKUNFT IST

Diese bestehenden Energieformen und -lösungen zu optimieren, ist aber nur ein Fokus des Konzerns. Für einen grünen Footprint geht man auch völlig neue Wege. So ist die derzeit weltgrößte Pilotanlage zur CO2-freien Herstellung von Wasserstoff am voestalpine-Standort in Linz bereits in Betrieb. Im EU-geförderten Projekt „H2FUTURE“ erforscht voestalpine mit Partnern die industrielle Produktion von grünem Wasserstoff, der fossile Energieträger in der Stahlproduktion von morgen ablösen soll. Mehr dazu: in Zukunft.