Obwohl sich die Wirtschaft nach dem Konjunktureinbruch zu Beginn der Berichtsperiode schrittweise erholte, lagen Umsatz und Ergebnis des voestalpine-Konzerns im 1. Halbjahr 2020/21 deutlich unter den Vergleichswerten des Vorjahres. Der Umsatzrückgang um 21,9% von 6,5 auf 5,1 Mrd. EUR resultierte sowohl aus geringeren Auslieferungsmengen als auch gesunkenen Preisen. Auf Ergebnisseite konnte die voestalpine trotz äußerst schwieriger Marktbedingungen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres ein deutlich positives operatives Ergebnis (EBITDA) in Höhe von 395 Mio. EUR erwirtschaften. Im Jahresvergleich war die Entwicklung des EBITDA vor dem Hintergrund der COVID-19-Krise mit -40,6% rückläufig (Vorjahreswert: 666 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge reduzierte sich dementsprechend von 10,2% im Vorjahr auf aktuell 7,7%. Der Rückgang beim EBIT fiel deutlich stärker aus und ist neben der rein operativen Entwicklung vor allem auf Sonderabschreibungen bei voestalpine Texas und voestalpine Tubulars (rund 200 Mio. EUR) aufgrund globaler Marktveränderungen verschärft durch die COVID-19-Pandemie zurückzuführen. In Summe fiel das EBIT von 230 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2019/20 auf aktuell -215 Mio. EUR. Das Ergebnis vor Steuern reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr von 163 auf -268 Mio. EUR und das Ergebnis nach Steuern von 115 auf -276 Mio. EUR. Auf Basis intensiver Kosten- und Ergebnisoptimierungsmaßnahmen sowie reduzierter Investitionen von 245 Mio. EUR erzielte die voestalpine im 1. Halbjahr 2020/21 einen deutlich gestiegenen operativen Cashflow von 563 Mio. EUR und einen Free Cashflow von 281 Mio. EUR.
Die Verschuldungskennzahl Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) verbesserte sich von 75,1% im Vorjahr auf 66,2% per 30. September 2020. Das Eigenkapital, das neben der operativen Entwicklung ebenfalls durch die Sonderabschreibungen belastet wurde, ist im Jahresvergleich von 6,0 auf aktuell 5,3 Mrd. EUR gefallen. Die Nettofinanzverschuldung konnte aufgrund der guten Cashflow-Entwicklung hingegen von 4,5 auf 3,5 Mrd. EUR verringert werden.
Die Anzahl der Mitarbeiter (FTE) im voestalpine-Konzern ging im Jahresvergleich um 6,5% auf 47.917 zurück. Im Oktober 2020 waren in Österreich rund 2.500 und in Deutschland rund 1.200 voestalpine-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit bzw. international weitere 1.800 in kurzarbeitsähnlichen Modellen (insbesondere Brasilien, Schweden, Südafrika, Frankreich, Großbritannien).