Das Werk der voestalpine in Texas war durch die schon im Zuge der Bauphase getätigten umfassenden Investitionen in Sturm- und Sicherheitsvorkehrungen auf das nunmehr eingetretene Worstcase-Szenario in hohem Maße vorbereitet. Hinsichtlich der Auswirkungen des Hurrikans auf die Direktreduktionsanlage, die als die weltweit größte und modernste Anlage ihrer Art gilt, hat sich erfreulicherweise eine erste vorsichtige Entwarnung zu Wochenbeginn zuletzt bestätigt. „Die in den vergangenen Tagen durchgeführte technische Analyse hat nur leichte Schäden an Gebäuden und Infrastruktur ergeben, alle wesentlichen Anlagenteile sind weitgehend unversehrt geblieben“, beschreibt Stefan Einfalt, Geschäftsführer der voestalpine Texas LLC, den Zustand am Werksgelände. Auch die rund 600 Meter lange Lagerhalle für das Vormaterial ist, abgesehen von einigen zerbrochenen Fenstern, unbeschädigt geblieben. Anlagentechniker sind aktuell dabei, die Schäden im Detail aufzunehmen. Sie werden noch im Laufe dieser Woche die notwendigen Reparaturen einleiten. Die Schäden und der Produktionsausfall sind durch eine Versicherung weitgehend gedeckt, wenngleich realistischerweise in solchen Extremsituationen nicht davon ausgegangen werden kann, dass auch tatsächlich alle Ausfälle und Kosten kompensiert werden können.
Aus heutiger Sicht – nach endgültiger Entwarnung und abgeschlossenen Aufräumungs- und Reparaturarbeiten – sollte der Beginn des Hochfahrprozesses der Anlage innerhalb der nächsten zwei Wochen möglich sein. Dabei besteht allerdings auch eine erhebliche Abhängigkeit von externen Entwicklungen (u. a. Stromversorgung, Verfügbarkeit der Infrastruktur, Ersatzteillieferungen etc.) in der zum Katastrophengebiet erklärten Region.