2001 startete der Konzern – jetzt voestalpine AG – eine umfassende Strategieänderung. Unter dem Slogan „Nicht mehr Stahl, sondern mehr aus Stahl“ wandelte er sich vom reinen Stahl- zum Verarbeitungskonzern und forcierte in Folge Akquisitionen und Investitionen zur konsequenten Verlängerung der Wertschöpfungskette. 2007/2008 erfolgte mit der 100%-igen Übernahme des Edelstahl-Spezialisten BÖHLER-UDDEHOLM AG – dessen Integration einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Spezialisierung bedeutete – die größte in Österreich jemals getätigte Unternehmensakquisition. Klassische Stahlprodukte – auch sie aber ausschließlich im hochqualitativen Bereich – machen heute nur noch rund ein Drittel des Produktportfolios der voestalpine aus. Zwei Drittel entfallen auf die Weiterverarbeitung von Stahl und anderen Hochleistungswerkstoffen zu Komponenten für anspruchsvolle Industriesegmente wie Automotive, Bahninfrastruktur, Luftfahrt oder Maschinenbau.
Seit 2012 verfolgt die voestalpine auch eine konsequente Internationalisierungsstrategie mit dem Ziel, die lokale Präsenz in globalen Wachstumsmärkten wie Nordamerika und Asien zu stärken. Erwirtschaftete der Konzern zum Zeitpunkt des Börsengangs noch 75 Prozent seines Umsatzes im Umkreis von 500 Kilometern der österreichischen Standorte, werden heute 90 Prozent im Ausland, 21 Prozent davon bereits außerhalb Europas generiert. Die Errichtung einer Direktreduktionsanlage zur Herstellung von HBI (Hot Briquetted Iron/Eisenschwamm) in Corpus Christi, Texas, ein 550 Millionen Euro-Projekt, ist ebenso Ausdruck der forcierten Internationalisierung wie die Errichtung einer Reihe von Automobilteilewerken in China und den USA.