voestalpine — Ergebnis 2006/07 erstmals über 1 Milliarde Euro, Dividende fast verdoppelt
Das Geschäftsjahr 2006/07 war für die voestalpine-Gruppe das bisher mit Abstand erfolgreichste ihrer Geschichte.
Das Geschäftsjahr 2006/07 war für die voestalpine-Gruppe das bisher mit Abstand erfolgreichste ihrer Geschichte.
Das Geschäftsjahr 2006/07 war für die voestalpine-Gruppe das bisher mit Abstand erfolgreichste ihrer Geschichte. Neben einem erneuten Umsatzanstieg und einer Steigerung bei allen übrigen Kennzahlen konnte das operative Ergebnis zum bereits fünften Mal hintereinander deutlich verbessert – und damit zum dritten Mal in Folge auch ein neues Rekordergebnis erzielt – werden. Darüber hinaus erreichten auch alle vier Divisionen neue Höchstwerte bei Umsatz, Ergebnis und Margen.
Nur ein Viertel des Umsatzanstiegs resultiert aus Akquisitionen
Im Geschäftsjahr 2006/07 wurde nicht nur auf Konzernebene, sondern in allen vier Divisionen ein Umsatzanstieg erzielt; den größten Zuwachs verzeichnete die Division Profilform mit 23,2 %, eine deutliche Steigerung wurde auch in den Divisionen Bahnsysteme (+13,1 %) und Stahl (+11 %) erzielt. Der Umsatzzuwachs in der Division Automotive belief sich auf 4 %.
Der Konzernumsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 819 Mio. EUR; lediglich ein Viertel dieses Wachstums (200 Mio. EUR) ergab sich akqusitionsbedingt durch die erstmalige Konsolidierung der 2006/07 in den Verarbeitungsdivisionen Bahnsysteme, Profilform und Automotive erworbenen Unternehmen. Der überwiegende Teil des konzernalen Umsatzanstiegs war demnach durch den allgemein hervorragenden Geschäftsverlauf in den Divisionen Stahl, Bahnsysteme und Profilform sowie auf das Wirksamwerden von Investitionen zurückzuführen. Besonders hervorzuheben sind die Geschäftsbereiche Flachstahl und Grobblech (Division Stahl), Schienentechnik, Weichentechnik, Qualitätsdraht und Nahtlosrohre (Division Bahnsysteme), Sonderprofile und Lagertechnik (Division Profilform) sowie lasergeschweißte Platinen und Präzisionsteile (Division Automotive). In diesen Bereichen konnten gegenüber dem Vorjahr durchwegs überdurchschnittliche Umsatzsteigerungen erzielt werden.
Exportquote steigt auf 84 %
Wie auch bereits in den voran gegangenen Jahren stellte sich das Verhältnis zwischen Stahl- und Verarbeitungsaktivitäten mit 49:51 % des Gruppenumsatzes auch 2006/07 ausgewogen dar.
Die Exportquote des voestalpine-Konzerns stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr von 82 % auf
84 % weiter an.
Hervorragende Ergebnisentwicklung sowohl auf Konzern- als auch auf divisionaler Ebene
Der Anstieg des EBITDA um 26,5 % ergab sich durch überdurchnittliche Verbesserungen in den Divisionen Profilform (+46,5 %) und Bahnsysteme (+27,5 %) sowie einer deutlichen Steigerung in der Division Stahl (+22,7 %). Mit einer Erhöhung um 7,9 % verzeichnete auch die Division Automotive eine klare Verbesserung gegenüber dem Vorjahr.
Operatives Ergebnis um fast 40 % auf über 1 Mrd. EUR gestiegen
Die außergewöhnliche Entwicklung des EBIT auf Konzernebene (Anstieg um knapp 40 % auf erstmals mehr als 1 Mrd. EUR) spiegelt sich auch in der nicht minder beeindruckenden Verbesserung der einzelnen Divisionen auf durchwegs neue Rekordergebnisse wider. Hervorzuheben ist dabei neben der weiteren Erhöhung in der Division Stahl die neuerlich überproportional positive Entwicklung der Verarbeitungsdivisionen Bahnsysteme und Profilform. Die Division Automotive ist mit einer weiteren Steigerung ihres EBIT ebenfalls auf dem richtigen Weg.
Analog zur Tendenz bei Umsatz und EBITDA fand der stärkste EBIT-Anstieg in der Division Profilform statt, die ihr operatives Ergebnis um 64,9 % steigerte, während die Divisionen Bahnsysteme (um 36,1 %) und Stahl (um 34,8 %) gleichzeitig eine in etwa dem Konzerndurchschnitt entsprechende Verbesserung erzielen konnten. Durchaus erfreulich stellte sich auch die Ergebnisentwicklung in der Division Automotive dar, deren EBIT um 10,1 % von 38,6 Mio. EUR auf 42,5 Mio. EUR stieg und damit den höchsten Wert seit Gründung der Division im Jahr 2001 erreichte. Mit 5,2 % lag ihre EBIT-Marge (nach 4,9 % im Vorjahr) erstmals über der 5%-Marke, was einem im Branchenvergleich der Automobilzulieferindustrie im Spitzenfeld liegenden Ergebnisniveau entspricht. Die Division Bahnsysteme als nunmehr profitabelster Bereich des voestalpine-Konzerns verbesserte ihre EBIT-Marge von 13,6 % auf 16,4 % und lag damit ebenso über dem konzernalen Durchschnitt von 14,4 % wie die Division Profilform mit einem Anstieg von 11,2 % auf 15,0 % und die Division Stahl mit einer Erhöhung von 12,2 % auf 14,8 %.
Die weitere Verbesserung der Ergebnissituation der voestalpine-Gruppe ergab sich insgesamt durch in allen wesentlichen Bereichen gestiegene Absatzmengen, ein gegenüber dem Vorjahr höheres Erlösniveau sowie Maßnahmen zur weiteren Steigerung der Kosteneffizienz und Optimierung des Produktmix. In den drei Verarbeitungsdivisionen lieferten darüber hinaus auch die neu akquirierten Unternehmen erstmals deutlich positive Ergebnisbeiträge und trugen damit entscheidend zum Anstieg des EBIT gegenüber dem Vorjahr bei.
Erstkonsolidierung neu erworbener Unternehmen
Im Verlauf des Geschäftsjahres 2006/07 wurden Umsatz, Ergebnis und Mitarbeiter folgender akquirierter Unternehmen erstmals vollkonsolidiert: voestalpine Draht Finsterwalde GmbH, Rail Center Duisburg GmbH, TENS Spolka z.o.o. und Açotrilho (Division Bahnsysteme), Société Profilafroid, Société Automatique de Profilage (SAP) und ZAO voestalpine Arkada Profil (Division Profilform) sowie Gutbrod Stanz- und Umformtechnik GmbH, Hügel GmbH & Co. KG und Amstutz Levin & Cie (Division Automotive).
Letztmalig vollkonsolidiert wurden hingegen die Gesellschaften voestalpine Stahlhandel GmbH, Koellensperger Stahlhandel GmbH & Co KG, Neptun Stahlhandel GmbH, Veting voestalpine d.o.o., voestalpine Stahlhandel spol.s.r.o. sowie Rohstoffhandel GmbH, Schrott Waltner GmbH, und Eisenhandel Gebeshuber GmbH (jeweils Division Stahl).
Umfangreiche Akquisitionstätigkeit
Der voestalpine-Konzern hat im Geschäftsjahr 2006/07 die Strategie des wertsteigernden Wachstums durch Akquisitionen bei gleichzeitig verstärkter Fokussierung auf kerngeschäftsnahe Bereiche weiter fortgesetzt. Neben umfangreichen Unternehmenszukäufen in den Verarbeitungsdivisionen Bahnsysteme, Profilform und Automotive, die auf den weiteren Ausbau der Marktposition in spezialisierten und technologieintensiven Produktsegmenten ausgerichtet war, wurde im abgelaufenen Jahr die Konzentration auf die Kernbereiche vorangetrieben und damit bis auf Weiteres im Wesentlichen auch abgeschlossen.
Erneut stark gestiegene Investitionen
Die Investitionen des voestalpine-Konzerns stellen sich auch für das Geschäftsjahr 2006/07 weiterhin stark steigend dar. Sie lagen mit 906,1 Mio. EUR um 60 % über jenen des Vorjahres (566,3 Mio. EUR). Davon entfielen 748,6 Mio. EUR auf Sachanlagen, 139,5 Mio. EUR auf immaterielle Anlagen und 18,0 Mio. EUR auf Beteiligungen.
Hervorzuheben ist dabei, dass alle vier Divisionen eine gegenüber dem Vorjahr deutlich höhere Investitionstätigkeit aufwiesen. Im Fokus der Sachanlageinvestitionen stand in allen Divisionen einmal mehr der Ausbau der Produktionskapazitäten bei technologisch und prozesstechnisch anspruchsvollen Spezialprodukten verbunden mit einer weiteren Verbesserung der Umweltverträglichkeit, der Energieeffizienz und der jeweiligen Standortinfrastruktur.
Laufende Umweltaufwendungen erreichen neuen Rekordwert
Die Umweltinvestitionen des voestalpine-Konzerns blieben im Geschäftsjahr 2006/07 weiter auf hohem Niveau. Sie lagen mit 47 Mio. EUR nur unwesentlich unter dem bisherigen Höchstwert des vorletzten Jahres (50 Mio. EUR), während sich gleichzeitig der laufende Aufwand für den Betrieb und die Erhaltung bestehender Umweltanlagen um knapp 12 % von 169 Mio. auf 189 Mio. EUR erhöhte. Der Schwerpunkt der Umweltaktivitäten im Geschäftsjahr 2006/07 lag in den Divisionen Stahl und Bahnsysteme und damit an den beiden größten Konzernstandorten.
Ebenfalls gestiegen sind im Geschäftsjahr 2006/07 die Aufwendungen des voestalpine-Konzerns für Forschung und Entwicklung, die sich auf 66 Mio. EUR beliefen. Sie erhöhten sich damit gegenüber dem Vorjahr (61,5 Mio. EUR) um 7,3 % und entsprechen einer Forschungsquote (gemessen am Konzernumsatz) von knapp 1 %. Gemessen an der Wertschöpfung liegt der Anteil der F&E-Ausgaben derzeit bei 2,18 %.
Die mit der endgültigen Privatisierungsentscheidung im September 2003 begonnene Aufwärtsentwicklung des Kurses der voestalpine-Aktie setzte sich im Geschäftsjahr 2006/07 ungebrochen fort. Die voestalpine-Aktie schloss am 30. März 2007 mit einem neuen bisherigen Höchstkurs von 54,30 EUR, was gegenüber dem Beginn des Geschäftsjahres (29,23 EUR) einem Anstieg um 85,8 % entspricht. Damit konnte sie nicht nur erneut den österreichischen Leitindex ATX sowie die internationalen Vergleichsindizes Stoxx (Europe) und Dow Jones Industrial (USA) sehr deutlich übertreffen, sondern bereits im zweiten Geschäftsjahr in Folge auch einen Wertzuwachs von annähernd 90 % erzielen (2005/06: 88,4 %).
Am 30. März 2007, einen Tag nach Bekanntgabe des Übernahmeangebots für die BÖHLER-UDDEHOLM AG, erreichte die voestalpine-Aktie ihren bisherigen Höchststand; einer Phase stabiler Kursentwicklung rund um die 50-EUR-Marke zu Beginn des Geschäftsjahres folgte Ende Mai 2007 wieder eine deutliche Aufwärtsentwicklung. Die Aktie erreichte am 4. Juni 2007 mit 56,34 EUR einen neuen vorläufigen Höchstwert.
Das erste Quartal des Geschäftsjahres 2007/08 des voestalpine-Konzerns ist von einer anhaltend hohen Nachfrage aus allen Branchen geprägt. Waren in den letzten beiden Jahren vor allem stetig wachsende Exporte Motor des Aufschwungs in Europa, so wird die erfreuliche Entwicklung zuletzt zunehmend auch von einer dynamischen Binnennachfrage unterstützt. Da sich die Lage – abgesehen von einer etwas gedämpften Konjunktursituation in Nordamerika – in den anderen wichtigen Wirtschaftsregionen der Welt ebenfalls auf gutem Niveau anhaltend stabil darstellt, erscheint auch im weiteren Verlauf des Jahres 2007 eine negative Trendwende unwahrscheinlich.
Vor diesem Hintergrund der gesamtkonjunkturellen Entwicklung sollte das attraktive Marktumfeld der vergangenen Monate in der Division Stahl jedenfalls bis zum Herbst 2007 gut abgesichert sein. Die mit Beginn dieses Jahres erfolgten Rohstoffpreiserhöhungen konnten durch entsprechende Preisanpassungen bei den Fertigprodukten weitgehend neutralisiert werden. Da auch weder die Lagersituation noch die Entwicklung der Importe kritische Tendenzen signalisieren und sich die Nachfrage aus allen wichtigen Kundenbereichen ungebrochen stark darstellt, ist für die Division Stahl im Geschäftsjahr 2007/08 aus heutiger Sicht eine Wiederholung des erfreulichen Ergebnisses des abgelaufenen Geschäftsjahres zu erwarten.
Die Ausgangslage der Division Bahnsysteme ähnelt zu Beginn des Geschäftsjahres 2007/08 stark jener des Vorjahres. Ihr Kerngeschäft Schiene/Weiche wird von einem anhaltend guten konjunkturellen Umfeld in Europa getragen, dem die überseeischen Märkte kaum nachstehen, auch dort ist die Nachfrage alles in allem ungebrochen hoch. Der Nischenbereich Draht erzielt seit der Konzentration auf die qualitativ anspruchsvollsten Marktsegmente stabil hohe Margen, an denen sich aufgrund eines anhaltend hohen Bedarfes in ganz Europa bis auf Weiteres nichts ändern sollte. Für die nächsten 12 Monate am schwierigsten einzuschätzen ist die Entwicklung im zweiten Nischenbereich, dem Segment Nahtlosrohre. Nach einer inzwischen mehr als dreijährigen Hausse scheint die Nachfrage nach Ölfeldrohren in einzelnen Regionen zwar ungebrochen, die neu in Betrieb genommenen Kapazitäten wirken jedoch preisdämpfend. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund wird zur langfristigen Absicherung attraktiver Margen dieses Bereiches konsequent am Aufbau neuer Kundensegmente für Nahtlosrohre (z.B. Automobilindustrie) gearbeitet. Für die Division Bahnsysteme insgesamt scheint 2007/08 ein Wiedererreichen des Vorjahresergebnisses möglich.
Was die wichtigsten Märkte der Division Profilform betrifft ist von einem Anhalten des allgemein guten Wirtschaftsklimas in der Europäischen Union und in Osteuropa sowie von einer weiterhin zwar gedrückten, im Wesentlichen aber stabilen Konjunktur in den USA auszugehen. Sektoral wird sich in der Bauindustrie die Dynamik in Russland fortsetzen, für Westeuropa einschließlich Großbritannien ist eine anhaltend positive Entwicklung zu erwarten; ähnlich stellt sich die Lage in der Transport- und Lagertechnik dar und auch in der Automobilindustrie (insbesondere im Nutzfahrzeug- und Busbau) sollte das gute Nachfrageniveau bestehen bleiben. Im Bereich der kundenspezifischen Profile (Custom Roll Forming) zeichnet sich vor dem Hintergrund eines stabilen Umfeldes ebenfalls keine Änderung der positiven Marktsituation ab. Sofern sich das konjunkturelle Umfeld im Verlauf des Geschäftsjahres nicht deutlich verschlechtert, sollte auch das Ergebnis der Division Profilform neuerlich auf Vorjahresniveau zu liegen kommen.
In der Division Automotive wird sich die Aufwärtsentwicklung der vergangenen Jahre im Geschäftsjahr 2007/08 weiter fortsetzen. Schon 2006/07 wirkten sich die Restrukturierungs- und Portfoliobereinigungsmaßnahmen der Vergangenheit deutlich positiv aus. In Verbindung mit einem vor allem in Europa weiter verbesserten Marktumfeld und überproportionalen Ergebnisbeiträgen der jüngst akquirierten Divisionsunternehmen zeichnet sich für 2007/08 ein wiederum höheres Ergebnis ab. Getragen wird die Fortsetzung des Aufwärtstrends von einer soliden Entwicklung in den Segmenten lasergeschweißte Platinen sowie Strukturteile und -komponenten, einem forcierten Nutzen zusätzlicher Marktpotentiale bei Präzisions- und Sicherheitsteilen und einer gezielten Reduktion der Volatilität bei Großpressteilen. Nachdem die Division Automotive allein in den letzten sechs Monaten über Akquisitionen um rund dreißig Prozent gewachsen ist, wird das Geschäftsjahr 2007/08 vor allem durch Integrationsmaßnahmen geprägt sein.
Vor dem Hintergrund einer anhaltend positiven Entwicklung in allen vier Divisionen des Konzerns zeichnet sich im Geschäftsjahr 2007/08 – ohne Berücksichtigung von Akquisitionen – aus heutiger Sicht für die voestalpine AG neuerlich ein operatives Ergebnis in der Größenordnung von einer Milliarde EUR ab.