Die voestalpine Stahl GmbH und Siemens VAI haben gemeinsam das Hochofen-Automations-System VAiron entwickelt. Eines der vorrangigen Ziele war die Senkung des Koks- und Dampfverbrauches im Hochofenprozess. Gerade durch die explosionsartig angestiegenen Kokspreise hat die Verringerung des Koksverbrauches einen signifikanten Einfluss auf die Gesamtkosten. Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit gehen damit Hand in Hand.
Das System nützt ein neues Softwarekonzept, das sogenannte Expertensystem in Verbindung mit künstlicher Intelligenz, das eine Verbesserung der Regelung des Schmelzprozesses im Hochofen ermöglicht. Die neuartige Regelung ermöglicht schnellere Reaktionen auf Veränderungen im Schmelzprozess im Hochofen und eine Verbesserung des Schmelzprozesses. Damit ist es auch möglich die Zugabe von Wasserdampf zu verringern, was eine zusätzliche Energieeinsparung bewirkt. Außerdem können Feinmaterialien, direkt und ohne Aufbereitung in einer Sinteranlage zugegeben werden. Dies führt zu einer Reduktion des Koksverbrauches sowie des Schadstoffausstoßes in der Sinteranlage.
Alle Vorteile zusammen bewirken eine Reduktion des Koksverbrauches in einem mittelgroßen Hüttenwerk wie der voestalpine Stahl von ca. 30.000 Tonnen Koks pro Jahr. Mit dem Energieinhalt dieser Menge Koks könnten ca. 10.000 Einfamilienhaushalte ihren jährlichen Energiebedarf decken. Bisher werden etwa 10% des weltweit produzierten Roheisens in Hochöfen geschmolzen, die mit diesem neuen Regelungssystem ausgerüstet sind.