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Kaltprofilwalzanlage bei voestalpine Wire Technology

4. Februar 2021 | 

6.000 bar Erfolgsdruck - Was hat Profildraht mit schonender Lebensmittelkonservierung zu tun? 

Die Antworten liegen in der neuen Kaltprofilwalzanlage (kurz KPWA), einer Investition der voestalpine Wire Technology.

Mit einem Druck von 6.000 bar werden Lebensmittel in Hochdruckbehältern schonend haltbar gemacht. Zur Veranschaulichung: Das entspricht einem Druck in 60 km Meerestiefe. Solche spezielle Verfahren verlangen nach Hochleistungstechnik und nach außerordentlichen Maschinenkomponenten.

Hier kommt der Profildraht der voestalpine Wire Technology ins Spiel. Produziert werden diese speziell benötigten Flachdrähte für die Armierung von Hochdruckbehältern zur Druckbehandlung von Lebensmitteln in der neuen Kaltprofilwalzanlage (kurz KPWA) am voestalpine Wire Technology Standort Bruck an der Mur.

Mit Megadruck zur Haltbarkeit

Aber was passiert bei dieser Art der Lebensmittelkonservierung? Die verpackten Lebensmittel werden von Wasser umgeben und in einer Druckkammer von allen Seiten extremer isostatischer Druckbelastung ausgesetzt. Damit bleiben Konsistenz und Inhaltsstoffe der Lebensmittel erhalten, während komplexe Schadorganismen wie Bakterien, Viren oder Pilze absterben.

Für diese Hochdruckkammern braucht man Armierungsdrähte, wie der Leiter der Prozesstechnik, Franz Pötzelsberger erläutert, d.h. die Hochdruckbehälter sind von einem besonderen Profildraht umgeben, der den großen Kräften die innerhalb des Behälters zur Lebensmittelkonservierung aufgebaut werden, entgegenwirken kann.

Für diese Hochdruckkammern braucht man Armierungsdrähte, wie der Leiter der Prozesstechnik, Franz Pötzelsberger erläutert, d.h. die Hochdruckbehälter sind von einem besonderen Profildraht umgeben, der den großen Kräften die innerhalb des Behälters zur Lebensmittelkonservierung aufgebaut werden, entgegenwirken kann.

Der Vorteil der Hochdruckbehandlung liegt darin, dass der Druck überall im Produkt genau gleich stark verteilt ist und man nicht wie etwa bei einer Erhitzung warten muss, bis die Temperatur den Kern erreicht hat. Diese Vorteile sollen sich in den nächsten Jahren laut der Organisation der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft in einem jährlichen Zuwachs derartig behandelter Produkte von mehr als 15 % niederschlagen. 

Dass die voestalpine Wire Technology hier mithalten kann, ist den Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken und der neuen „KPWA“.

Doch nicht nur in der Lebensmittelverarbeitung will man mit der Investition in die neue KPWA Fuß fassen, sondern sich als Komplettanbieter im Profildrahtsektor positionieren. Die neue Anlage ist extrem flexibel und sichert den Zugang zu neuen Märkten.

Das betont auch Vertriebsmitarbeiter Fiton Sadikaj: „Wir stellen uns noch komplexeren Herausforderungen als bisher. Dafür erweitert die KPWA 7 den Abmessungsbereich unserer Profildrähte.“ Die Angebotspalette beginnt nun statt bei 6 mm² Drahtquerschnitt bereits bei 2 mm² und öffnet sich mit einem außerordentlichen Höhen-Breiten-Verhältnis zusätzlichen Anwendungsfeldern.

„Dazu kommt“, unterstreicht Anwendungstechniker Hubert Köberl, „dass wir die Oberflächenqualität weiter erhöhen und so für die hohen Anforderungen unserer Kunden bestens gerüstet sind. Gemeinsam mit den Kunden stimmen wir die zugrundeliegende Stahllegierung genauestens ab und optimieren die Verarbeitung, etwa in Richtung Dauerschwing- oder Korrosionsfestigkeit.“

Je anspruchsvoller, desto besser.

Hohe Anforderungen stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Profildrahtsparte von voestalpine Wire Technology an ihre Arbeit und ihre Produkte. „Je anspruchsvoller, desto besser“, formuliert Sylvia Holly das Credo.

Bereits im aktuellen Portfolio werden die Qualitätsanforderungen der Kunden am Wire Technology-Standort Bruck z. B. mit Armierungsdrähten für flexible Öl- und Gasfeldrohre - auch in sauergasfester Ausführung -, kompliziert konturierten Profildrahtlösungen für Schlauchkupplungen und anspruchsvolle Anwendungen für Sicherungsringe und Spiralfedern in der Automobilindustrie erfüllt.

Mit der Erschließung neuer Märkte für unsere Drähte können wir unsere Kundensegmente weiter ausbauen und sichern.

Sylvia Holly, Head of Sales and Application Engineering voestalpine Wire Austria GmbH

Komplettanbieter im Profildrahtsektor

Die neue Kaltprofilwalzanlage erlaubt mit ihrem erweiterten Angebot an Drahtquerschnitten und einer Kapazitätserweiterung von 1.200 t jährlich, dass sich der Produktionsstandort Bruck/Mur der voestalpine Wire Technology Gruppe für Schwerpunktkunden zum Komplettanbieter im Profildrahtsektor aufschwingt.