Ein Leben für das Nahtlosrohr
Nach über 40 Jahren der Treue verabschieden wir uns von einem Mann, der dem Nahtlosrohrwalzwerk (NRW) seine ganze Leidenschaft und sein Engagement gewidmet hat.
Nach über 40 Jahren der Treue verabschieden wir uns von einem Mann, der dem Nahtlosrohrwalzwerk (NRW) seine ganze Leidenschaft und sein Engagement gewidmet hat.
Das Nahtlosrohrwalzwerk (NRW) hat in seiner Geschichte viele Meilensteine und Veränderungen erlebt, und einer der herausragenden Akteure, der maßgeblich zum Erfolg und zur Weiterentwicklung des Werks beigetragen hat, ist zweifellos Heinz Teuschl. Nach über 40 Jahren der Treue verabschieden wir uns von einem Mann, der dem NRW seine ganze Leidenschaft und sein Engagement gewidmet hat.
Heinz startete am 01.01.1983 als Techniker im Rohrwalzwerk, nachdem er schon einige Jahre als Ferialpraktikant immer wieder im Werk tätig war. Schon damals zeichnete sich seine besondere Leidenschaft für die Technik, insbesondere für die Produktion von Nahtlosrohren, ab. Über die Jahre hinweg arbeitete er hart und beharrlich, stets darauf bedacht, die Qualität und Effizienz der Produktion zu steigern. Diese Hingabe und sein Fachwissen führten dazu, dass er am 01.07.1999 den Posten des Betriebsleiters im Walzwerk übernahm.
Was Heinz einfach auszeichnet, ist sein visionärer Geist. Er war stets einen Schritt voraus und suchte immer nach neuen Möglichkeiten, das Werk zu modernisieren, die Qualität und die Leistung zu steigern sowie die Kosten zu senken. Bei jeder Idee oder Investition stellte er sich die Fragen: „Was bringt es für Kindberg? Kann ich dadurch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ich in Kindberg in Pension gehen kann?“ – Und wie man sieht, konnte er!
Seine zukunftsorientierten Gedanken und Vorschläge führten zu zahlreichen Verbesserungen, die unser Nahtlosrohrwalzwerk zu einem Vorreiter in der weltweiten Branche machten.
Heinz war nicht nur ein fortschrittlicher Denker, sondern auch jemand, dessen Tür für alle Kollegen immer offenstand. Er ermutigte dazu, neue Ideen und Ansichten zu teilen, besonders, wenn es um Innovationen und Prozessverbesserungen ging. Unter seiner Führung wurde das Walzwerk zu einer riesigen „Spielwiese“ für sein Team, wo kein Optimierungsgedanke verboten war. Nach dem Grundsatz „Es gibt keine blöde Frage“ ermöglichte er ein Denken in alle Richtungen.
Er hat nicht nur sein Fachwissen und seine Führungsfähigkeiten eingebracht, sondern auch sein Herz. Er widmete einen Großteil seines Lebens der voestalpine Tubulars Kindberg und setzte sich leidenschaftlich für alles, was dem Standort half, ein. Seine Hingabe und sein Einsatz haben eine Ära geprägt und das Werk zu dem gemacht, was es heute ist.
Das Nahtlosrohrwalzwerk wurde bei seiner Errichtung im Jahre 1980 für eine Leistung von 65 t/h ausgelegt und die größte Dimension nach dem Streckreduzierwalzwerk hatte einen maximalen Außendurchmesser von 139,7 mm und eine maximale Wanddicke von 12,50 mm. Durch mehrere Adaptierungen, die Heinz vor allem in den letzten knapp 20 Jahren unter seiner Führung im Walzwerk vorangetrieben hat, ist es gelungen, diese Grenzen weit nach oben zu verschieben.
Ende 1998, also kurz bevor Heinz die Leitung des Betriebes übernahm, wurde anstelle der Lochpresse das Schrägwalzwerk zur Lochung der massiven Blöcke installiert. Hier war er maßgeblich an der Umsetzung, der Inbetriebnahme, aber vor allem an der Weiterentwicklung und laufenden Optimierung, welche bis zum heutigen Tage andauert, beteiligt.
Von 2014 bis 2016 – mit dem Schwerpunkt im BU 2016 – wurde das Projekt „950 kg Block“ umgesetzt, wodurch u.a. die höchste Blockmasse weiter auf 950 kg erhöht werden konnte. Dieses gliederte sich in mehrere Einzelprojekte:
Durch die oben genannten Maßnahmen und Anpassungen konnte das Abmessungsportfolio stark erweitert werden. Der größtmögliche Außendurchmesser beträgt nun 216 mm, die mittlerweile dickste gewalzte Wand 37 mm.
Heinz war auch stets eine treibende Kraft, wenn es darum ging, die Produktionslinie mit moderneren Anlagen und Messsystemen auszustatten, um das Qualitätsniveau immer weiter zu heben. Mit dem großen Umbau des Drehherdofens im BU 2023, den er maßgeblich mitinitiiert hat, wurde ein weiterer Grundstein für eine sichere Zukunft geschaffen.
Dies zeigt, dass er bis zum Ende seiner Tätigkeit mit 100% für Kindberg im Einsatz war. Gemäß unserem Motto, „einen Schritt voraus“ zu sein, wurden im Laufe der Jahre auch Neuentwicklungen (z.B. Profilvermessung und Oberflächeninspektion) zur Prozess- und Produktüberwachung weltweit erstmals bei uns in Kindberg eingebaut und während der Produktion weiterentwickelt.
Am 30.11.2023 verabschiedeten wir Heinz in den wohlverdienten Ruhestand. Wir danken ihm von Herzen für sein Engagement, seine Visionen und seine jahrzehntelange Treue. Sein Erbe wird in den modernen Anlagen und den stetigen Bemühungen um Exzellenz im Werk weiterleben. Wir werden auch in Zukunft nach höchster Qualität und Innovation streben. Heinz wird in der Geschichte der voestalpine Tubulars immer einen besonderen Platz haben. Wir wünschen ihm einen erfüllten Ruhestand und hoffen, dass er die verdiente Zeit für sich und mit seiner Familie in vollen Zügen genießen kann.