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Rail Insights: Weniger CO2-Emissionen und längere Lebensdauer für eine grünere Zukunft

1. Juli 2024 | 

In unserer zweiten "Rail Insights"-Folge werfen wir einen genaueren Blick auf die nachhaltige Schienenproduktion.

Angesichts der drängenden Herausforderungen des Klimawandels sind nachhaltige Verkehrslösungen von größter Bedeutung. Die Bahn, die oft als umweltfreundliche Transportlösung gepriesen wird, spielt eine entscheidende Rolle bei unserem Streben nach einer dekarbonisierten Zukunft. Aber kann sie dieser großen Verantwortung wirklich gerecht werden?

Herausforderung CO2-Emissionen im Schienenverkehr

Obwohl die Bahn das umweltfreundlichste Verkehrsmittel ist, ist sie nicht frei von Emissionen. In Österreich tragen der Bahnbetrieb und die Infrastruktur zu je 50 % zu den Emissionen des Bahnsektors bei. Dies ist ein Hinweis auf ein erhebliches Potenzial zur Reduktion der Emissionen. Zement (für Beton) und Stahl sind die Hauptverursacher des Carbon Footprint der Bahn. Diese Quellen zu adressieren ist eine wesentliche Voraussetzung für signifikante Fortschritte.

Verbesserung der Qualität und Lebensdauer der Gleise

Eine wichtige Strategie zur Verringerung der Emissionen ist die Verbesserung der Qualität und die Verlängerung der Lebensdauer der Gleise. Die Erneuerung von Gleisen ist kostspielig und ressourcenintensiv, daher ist die Verringerung von Verschleißfaktoren wie Riffelbildung und Head Checks ausschlaggebend. Kontinuierliche Instandhaltung und eine von Anfang an möglichst widerstandsfähige Schienenkonstruktion sind entscheidend.

Hochwertige Grundwerkstoffe in Kombination mit speziellen Wärmebehandlungen haben sich bewährt. Eine Verdoppelung der Lebensdauer von Schienen bedeutet eine Halbierung der mit ihrer Herstellung verbundenen Ressourcen und Umweltbelastungen. Allerdings gibt es keine Patentlösung. Unterschiedliche Gleise haben unterschiedliche Bedürfnisse, und die Industrie muss sich an die unterschiedlichen Anforderungen anpassen.

Systemisches und ganzheitliches Denken ist gefragt

Die Zukunft der nachhaltigen Schiene liegt in einem systemischen und ganzheitlichen Ansatz. Traditionell lieferten die Hersteller ihre Produkte, und die Betreiber nutzten sie bis zum Ende ihrer Lebensdauer. Jetzt ist ein Wechsel zu einer interaktiven Zusammenarbeit erforderlich. Der Austausch von Daten und Know-how zwischen Betreibern und Herstellern ist entscheidend, um die Lebensdauer zu verlängern und die Nachhaltigkeit zu verbessern.

Der Fokus muss auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, Materialkreisläufen und alternativen Produkten liegen, um den CO2-Fußabdruck im Infrastrukturbau zu reduzieren. Die weltweit steigende Nachfrage nach Schrott und die Entwicklung nationaler Strategien für die Kreislaufwirtschaft machen Schrott zu einer wertvollen Ressource. Das Recycling von Schrott auf lokaler Ebene und innerhalb des Sektors ist von entscheidender Bedeutung.

Lebenszyklusanalyse: Ein umfassender Ansatz

Um Schienen nachhaltig zu gestalten, bedarf es nicht nur einer verbesserten Produktion, sondern auch einer ganzheitlichen Betrachtung des gesamten Produktlebenszyklus. Hier kommt die Ökobilanz ins Spiel, die systematisch Daten über die Umweltauswirkungen in allen Phasen des Lebenszyklus ermittelt und sammelt. Umweltproduktdeklarationen (EPDs) sind das Ergebnis dieser Bemühungen und liefern transparente und spezifische Daten über die Umweltauswirkungen von Produkten.

Ökologische und ökonomische Performance verbinden

Neben der Langlebigkeit von Schienenfahrzeugen ist die Wirtschaftlichkeit für die Betreiber ein entscheidender Faktor. Die Forschung konzentriert sich nun auf die Kombination von Lebenszyklusbewertungen mit Lebenszykluskosten, einschließlich ökologischer Preissysteme. Dadurch wird sichergestellt, dass Umweltauswirkungen wie CO2-Äquivalente bei kostenbasierten Entscheidungen berücksichtigt werden.

Auf dem europäischen Schienenkorridor von Genua nach Rotterdam kann beispielsweise durch den Einsatz von 400 UHC® HSH®-Stahl anstelle des Standardschienenstahls R260 die Lebensdauer der Schienen in engen Kurven von 2,3 auf über 14 Jahre verlängert werden, was zu einer Einsparung von mehr als 40 % an CO2-Äquivalenten führt. Solche Fortschritte zeigen das große Potenzial zur Emissionsminderung.

Transformation der Stahlproduktion für eine grüne Zukunft

Schienen sind aufgrund ihrer Stahlzusammensetzung von Natur aus nachhaltig und können unendlich oft recycelt werden. Die derzeitigen Produktionsmethoden sind jedoch stark von Primärrohstoffen wie Eisenerz und Kokskohle abhängig. voestalpine ist führend bei der Umstellung der Stahlproduktion, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Unser Plan sieht eine schrittweise Reduktion vor, beginnend mit einer 30-prozentigen Reduktion durch die Einführung von Elektrolichtbogenöfen, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Das Endziel ist eine CO2-neutrale Stahlproduktion bis 2050.

Eine Vision für einen nachhaltigen Schienenverkehr

Die Vision für die Zukunft ist klar: Das richtige Produkt für die richtige Anwendung einsetzen, um eine maximale Lebensdauer zu erreichen und zu einem nachhaltigen Verkehr beizutragen. Wenn Schienen das Ende ihres Lebenszyklus erreichen, sollen sie zu neuen Schienen recycelt werden, um die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen.

 

Wir von voestalpine Railway Systems sind bestrebt, den Weg zu einem nachhaltigen Lebenszyklus der Schiene zu ebnen. Danke, dass Sie uns auf diesem Weg begleiten.

Bleiben Sie dran für die nächste Folge von Rail Insights.