Umwelt-Produktdeklarationen liefern Beweise
Die Metal Forming Division der voestalpine hat die Grundlage für viele weitere große Schritte auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion gelegt. Zum Abschluss eines anderthalbjährigen Kraftakts liegen jetzt die Daten für eine Umwelt-Produktdeklaration (EPD) für den indirekten phs-Prozess („phs-ultraform“) vor.
CO2-Fußabdruck ausgewiesen.
Hochfeste, pressgehärtete phs-Bauteile unterstützen als Leichtbaukomponenten die Gewichtseinsparung von Automobilen und tragen damit zur Minderung von Emissionen bei. Mit den neuen EPDs geben die voestalpine Automotive Components-Standorte ihren phs-Komponenten ein zertifiziertes Nachhaltigkeits-Label mit auf den Weg, das vor allem die Größe des CO2-Fußabdrucks ausweist. voestalpine offeriert damit ein weiteres positives Produktmerkmal.
Erste Standortbestimmung.
Der Energiebedarf des indirekten phs-Prozesses an vier voestalpine-Standorten auf drei Kontinenten bildet die Voraussetzung zur Ermittlung des CO2-Fußabdrucks. Berücksichtigt wurden innerhalb der Division die Fertigungsschritte vom Coil bis zum geölten phs-Teil. Die Kunden erhalten mit der EPD einen gewichteten Mittelwert aus den Jahren 2018 bis 2020, der nach seiner Bestätigung durch den Programmhalter fünf Jahre Gültigkeit besitzt.
Wichtige Basis geschaffen.
Die für phs-Bauteile vorliegende Prozessbilanz bietet einen zusätzlichen Vorteil. Mit dieser dokumentierten Datenbasis kann bei den laufenden Prozessweiterentwicklungen die kontinuierliche Arbeit an der Energieeffizienz nachgewiesen werden. Mit den zwischenzeitlich umgesetzten Weiterentwicklungen wird in der phs-Prozesskette rund 20 % Energie eingespart. Das bringt die voestalpine-Gesellschaften nicht allein dem Ziel der Klimaneutralität näher, sondern beweist ihren Kunden, dass kontinuierlich an der Verbesserung der CO2-Bilanz gearbeitet wird. Die bisher erzielten Fortschritte können u. a. im Rahmen des CO2UNTDOWN TO ZERO verfolgt werden.
Wie werden CO2-Emissionen berechnet?
Wie viel Treibhausgase werden pro Tonne Produkt ausgestoßen? Die Umwelt-Produktdeklaration (EPD) eines Erzeugnisses oder Vorprodukts gibt auf diese und andere Fragen Antwort. Sie erlaubt es daher beispielsweise dem Enderzeuger, den kompletten Fußabdruck seines Produkts, z. B. eines Autos, nachzuweisen, oder hilft ihm, den emissionsärmsten Zulieferer zu finden. Um die EPD eines Erzeugnisses zu erstellen, muss der komplette Energieverbrauch seiner Entstehung berechnet werden – umgerechnet in CO2-Emission. Je geringer der Energieverbrauch des Produktionsprozesses ist, je mehr Öko-Strom selber erzeugt wird bzw. je größer der Anteil grünen Stroms am eingekauften Energiemix ist, desto kleiner wird der ökologische Fußabdruck. Scope 1 fasst die direkte Emission aus der Produktion am Produktionsstandort zusammen (z. B. Verbrennung von Erdgas bei der Heizung oder Wärmebehandlung von Material), Scope 2 wiederum die Bereitstellung der eingekauften indirekten, bereits umgewandelten Energieträger (vor allem Strom). Scope 3 sind Emissionen, die bei vor- und nachgelagerten Prozessen entstehen, also aus Sicht von Unternehmen der Metal Forming Division beispielsweise bei der Herstellung von Stahl. Die EPDs geben einen Überblick über wesentliche Emissionen aus Scope 1, 2 und 3, also vom Erzabbau bis zur Auslieferung des Bauteils.