Zusammengeschweißt: Praxisprojekt
Dass das echte Leben die beste Schule ist, bewiesen sieben Schweißtechnik-Lehrlinge der voestalpine in Linz. In Kooperation mit der LogServ – dem Logistikunternehmen der voestalpine Stahl – arbeiteten sie an einem realen Projekt, das in mehrfacher Hinsicht zusammenschweißt und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur grünen Zukunft der Stahlproduktion leistet.
Verena B., Jakob P., Daniel F., Niklas P., Noah H., Kevin Sch. und Tobias P. absolvieren bei der voestalpine in Linz eine Schweißtechnik-Ausbildung. Im Ausbildungszentrum lernen sie alles, was sie brauchen, um im Berufsleben erfolgreich zu sein. Dazu gehört natürlich die fachliche Ausbildung direkt in den Betrieben und jene in der Berufsschule. Und natürlich sammeln sie auch die nötige praktische Erfahrung. Die ist dann besonders einprägsam, wenn an realen, sinnstiftenden Projekten gearbeitet wird. So geschehen, bei einem kürzlich umgesetzten Auftrag. Die LogServ beauftragte die angehenden Facharbeiter:innen der Schweißerei im Ausbildungszentrum mit einem wichtigen Projekt.
Voll auf der grünen Schiene
Aus 3.600 Einzelteilen sollten 1.800 Stück Schienenführungen und daraus 900 Gleisverbindungsstücke gefertigt werden. Nicht nur in der Dimension des Projekts eine Ansage, sondern auch von besonderer Bedeutung: Denn die gefertigten Bauteile werden für eine Schienenverbindung von Ennsdorf zum voestalpine-Werksgelände in Linz benötigt. Über diese Verbindung soll künftig der geplante Elektrolichtbogenofen mit dem Rohstoff Schrott versorgt werden. Der Elektrolichtbogenofen ist Teil des größten Klimaschutzprogramms Österreichs: greentec steel. Durch den Umstieg von der klassischen Hochofenroute der Stahlerzeugung auf die neue Elektrolichtbogenofentechnologie können knapp 4 Mio. t CO2 pro Jahr eingespart werden. Das sind fast 5 % der CO2-Emissionen Österreichs. Der Elektrolichtbogenofen soll im Jahr 2027 in Betrieb gehen. Der genaue Beginn der Umsetzung ist noch von der Klärung offener Förderfragen abhängig. Mit ihrem Einsatz leisten die Lehrlinge also einen ganz wesentlichen Beitrag zu greentec steel, auf den sie stolz sein können. Sie gestalten schließlich die grüne Zukunft ihres Ausbildungsbetriebs aktiv mit.
Projekt schweißt zusammen
Dass die Auszubildenden schon jetzt echte Profis sind, wenn es ums Schweißen geht, steht außer Frage. Rund drei Monate haben sie gemeinsam in Teams an dem Projekt gearbeitet. Es wurde geschliffen, geschweißt und auch die Programmierung der Schweißroboter übernahmen die Jugendlichen. Lehrlingsausbilder Oguz Tarakci erklärt den Projektablauf: „Die Arbeiten teilten sich die Lehrlinge in Teams auf. Während ein Team die Bauteile vorbereitete, schweißte ein anderes und ein weiteres Team kümmerte sich um die Verpackung.“ So konnten die Lehrlinge auch den Prozessablauf des Auftrags hautnah miterleben und das Verständnis für den Verlauf eines Projekts vertiefen – echte Lerneffekte eben, von denen sie auch in Zukunft profitieren werden. Aber nicht nur die Schienenführungen wurden zusammengeschweißt, auch die Teams. Denn für die erfolgreiche Auftragsabwicklung sind die intensive Zusammenarbeit und die Abstimmung untereinander genauso wichtig wie das fachliche Können. Ihren ausgeprägten Teamgeist haben die sieben Lehrlinge definitiv bewiesen.
Vorteile auf ganzer Linie
Auch für die LogServ hat sich der Auftrag gelohnt. Durch die interne Umsetzung, die die Lehrlinge übernommen haben, konnten die Herstellkosten der Bauteile niedrig gehalten werden. Thomas Speckhard von der LogServ: „Neben den Vorteilen für die LogServ freut es uns, wenn wir dazu beitragen können, dass die Lehrlinge an echten Projekten arbeiten können. Damit sind sie Teil des Erfolgs des Unternehmens und können gleichzeitig Erfahrungen sammeln – eine Win-Win-Situation für alle!“
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