Steirische Lehrlinge im Ausland: Arbeiten
Anders als ihre fünf Kolleg:innen, die es ins benachbarte Deutschland verschlagen hat, sind die voestalpine-Lehrlinge Lea und Fabian für ihr Auslandspraktikum im wahrsten Sinne aus dem deutschen Sprachraum ausgeflogen: Nach Alabama in die USA.
Kurz vor Ende ihres einmonatigen Praktikums bei der voestalpine Railway Systems Nortrak LLC in Birmingham im vielbesungenen Alabama wirken Fabian aus Zeltweg und Lea aus Kapfenberg noch immer so, als könnten sie ihr Glück kaum fassen: „Es ist wirklich eine einzigartige Erfahrung, die wir da machen können.“
Dass es eine rundum positive Erfahrung war, liegt wesentlich auch an der unkomplizierten, offenen und hilfsbereiten Art der Menschen in den Südstaaten. „Wir sind unglaublich freundlich aufgenommen worden“, berichten die angehende Industriekauffrau und der Maschinenbautechniker in spe übereinstimmend, „allen voran von unserer Gastfamilie. Auch in der Arbeit haben uns alle großartig unterstützt.“
Überraschend ähnlich
Was das junge Duo aus der Steiermark im Werk in Birmingham am meisten überrascht hat, war die unerwartete Ähnlichkeit der Arbeitsabläufe. Vor allem Fabian fand sich in der Produktion gleich auf vertrautem Terrain wieder: „Die Railway Systems in Birmingham machen zwar andere Produkte als wir bei der voestalpine Turnout Technology in Zeltweg, aber die Maschinen und Prozesse sind die gleichen.“
Für Lea, die in Kapfenberg bei der voestalpine BÖHLER Welding ausgebildet wird, war mehr Neues dabei: „Hier gibt es Abteilungen, die wir in der Steiermark gar nicht haben, wie zum Beispiel eine für Design Engineering. Unterschiede gibt es natürlich auch wegen der amerikanischen Eigenheiten im Geschäftsleben, aber im Großen und Ganzen wird hier nicht recht viel anders als in Österreich gearbeitet.“
Südlicher Zungenschlag
Die amerikanische Offenheit für Neues erlebten Lea und Fabian auch persönlich on the job: Beide wurden ausführlich nach den Arbeitsgepflogenheiten in Österreich befragt – und eine Information von Lea prompt zum Anlass für eine Prozessanpassung in Birmingham genommen. Was Lea bei der Verständigung zugutekam, war der regelmäßige Umgang mit englischen Präsentationen und Unterlagen, den sie aus Kapfenberg gewohnt ist. Fabian hingegen musste so manchen technischen Fachbegriff in der Deutsch-Englisch-App am Handy nachschlagen. Die alltägliche Kommunikation mit den amerikanischen Kolleg:innen klappte hingegen nach einer mehrtägigen Phase der Eingewöhnung an den berühmten „southern accent“ sehr gut.
Gut aufgehoben
Dass sie auch abseits des Werks viel von Birmingham und seiner näheren wie weiteren Umgebung kennenlernen konnten, haben die steirischen Lehrlinge ihrer engagierten Gastfamilie zu danken, die ihrerseits eng mit voestalpine verbunden ist: Der Gastvater arbeitet selbst bei der Railway Systems. „Sie haben uns in die unterschiedlichsten Restaurants ausgeführt, Shoppingtouren mit uns unternommen und sind mit uns Golf spielen gegangen“, schwärmen Lea und Fabian von der Großzügigkeit und Zuwendung ihrer Gastfamilie.
Erfahrungen fürs Leben
Über die Arbeitswelt hinaus haben die österreichischen Gäste im amerikanischen Alltag Erfahrungen gemacht, die sie nicht missen wollen: Das Staunen über die XXL-Gebinde und -Portionen in Supermärkten und Restaurants sowie über die zahlreichen Autos. Dann die Erkenntnis, dass das österreichische Sozial- und Krankenversicherungssystem Vorzüge hat, die einem so noch nicht bewusst waren. Auch die gesunde und frische Küche daheim hat für Lea und Fabian einen neuen Stellenwert gewonnen.
Eifersüchtig mitgefiebert
Mit der Rückkehr der beiden geht auch für ihre Ausbildungsverantwortlichen Sonja P. und Thomas W. sowie Projektkoordinatorinnen Nicole Sch. und Walpurga W. ein großes Abenteuer zu Ende: „Wir haben den Aufenthalt minuziös geplant und intensiv mitgefiebert. Jetzt sind wir echt stolz darauf, wie sie sich geschlagen haben – und ein bisschen neidisch auf den großartigen Auslandsaufenthalt.“
Große Dankbarkeit empfinden die Vier für die Gastfamilie, für die sie Lea und Fabian ein steirisches Delikatessensortiment zukommen ließ: „Den Zirbenschnaps haben wir wegen etwaiger Schwierigkeiten beim Zoll weggelassen, aber das Kürbiskernöl war ein voller kulinarischer Erfolg.“
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