Stefan Roos | voestalpine HPM Schweiz AG
13.08.24

Zuerst investieren, dann reichlich sparen

Stefan Roos weiss, welche Hochleistungswerkstoffe in Kombination mit welchen Beschichtungslösungen seine Kund:innen für die besten Resultate benötigen. Verwenden sie einen Werkzeug- oder Schnellarbeitsstahl für Stanzwerkzeuge, lohnt sich oft ein Material in Topgüte – vor allem bei grossen Stückzahlen.

Stefan Roos, die Firma Jehle AG setzt Werkzeugstähle von BÖHLER und von Uddeholm für ihre Stanzwerkzeuge ein. Wann begegnen Ihnen im Alltag Produkte, die mit solchen Werkzeugen gestanzt wurden?

Bereits am Morgen, wenn ich das Fenster öffne, oder spätestens beim Anschalten der Kaffeemaschine! Die Abdeckung wurde mit Stanz- und Biegewerkzeug geformt. Beim Auto sind es unzählige Schienen, Halterungen und Spannhebel, die verbaut wurden. Stanzteile werden fast in allen Industrien verwendet, von der Medizinaltechnik bis zur Bauindustrie.

Welche Eigenschaften müssen Hochleistungswerkstoffe haben, die man für solche Stanzwerkzeuge einsetzt

Sie sollten hart und genügend zäh sein, wobei ein möglichst homogenes und reines Gefüge gefragt ist. Die verschiedenen Legierungselemente müssen gleichmässig und ohne grosse Karbidansammlungen verteilt sein. Sonst besteht das Risiko, dass die Werkzeuge genau an der Stelle brechen. Man muss sich das vorstellen wie bei einer Nussschokolade mit ganzen Nüssen: Die bricht auch meist bei der Nuss, nicht bei der Rille.

Welche Werkzeug- und Schnellarbeitsstähle sind so homogen, dass sie sich zum Stanzen eignen?

Vor allem unsere pulvermetallurgischen Topgüten wie z.B. K490, K390, K890 und auch S390 zeichnen sich mit unserem in Kapfenberg hergestellten Pulver durch eine sehr homogene Verteilung der einzelnen Elemente über den gesamten Querschnitt des Materials aus. Das Resultat ist ein hoher Verschleisswiderstand. Das ist konventionell oder im Umschmelzverfahren nicht zu erreichen.

Pulvermetallurgische Stähle sind aber auch teurer als konventionelle. Schreckt das Kund:innen nicht ab?

Am Anfang sieht das nach viel aus. Aber um am Ende zu sparen, lohnt sich diese Investition – gerade bei hohen Stückzahlen und bei hohen Anforderungen an das Werkzeug! Der Kunde hat geringere Stillstandszeiten, tiefere Instandhaltungskosten und eine längere Werkzeugstandzeit – insbesondere, wenn er das Werkzeug auch noch beschichten lässt. Langfristig fahren die meisten Kund:innen damit besser.

Wie einfach oder kompliziert ist es, das Material eines Standwerkzeugs auszutauschen?

Sehr einfach! Wir bieten eine kostenlose Beratung und können eine Schadensanalyse vom bestehenden Werkzeug durchführen. Auf dieser aufbauend sind wir der einzige Partner in der Schweiz, der von konventionellem Stahl bis PM-Stahl, Hartmetall und Beschichtung alles aus einer Hand anbietet. So finden wir immer eine Lösung!