Die Verarbeitung von Eisenerz begleitet Europa seit der Antike. Zunächst eher zaghaft – denn die Gewinnung von verarbeitbarem Stahl ist nicht trivial. Die Vorteile des Materials haben die Entwicklungen über die letzten Jahrhunderte jedoch vorangetrieben und es werden noch immer neue Verfahren und damit Einsatzgebiete erschlossen. Lesen Sie unseren Artikel Vom Meteorit zur Luftfahrt, um mehr über dieses faszinierende Thema zu erfahren.
Die Verarbeitung von Eisen aus Meteoriten kannten schon die Ägypter. Im Nahen Osten wurde entdeckt, dass Eisenerz in Kombination mit Kohlenstoff härter und langlebiger ist. Diese Erkenntnis führte zu einfachen Brennöfen, die sich über Europa verbreiteten. Vor allem die Kelten wussten das schmiedbare Material für Schwerter, Rüstungen und Alltagsgegenstände einzusetzen, was die Römer übernahmen.
Öfen und Verfahren wurden stetig verbessert. Kriege führten zu einer Blüte der Schmiedekunst und der Drahtherstellung für Kettenhemden, denn gutes Material bedeutete einen Vorteil auf dem Schlachtfeld. Auch der Vorgänger von unserem BÖHLER K245 wurde bereits damals für Kettenhemden eingesetzt. Mit der Entwicklung hin zu den ersten Hochöfen schnellte die Produktion des Gusseisens in die Höhe – aber auch der Verbrauch an Holzkohle. Dies führte zu einer dramatischen Entwaldung. Es mussten neue Möglichkeiten gefunden werden.
Die Industrialisierung liefert den nötigen Innovationsschub: Dank Dampfmaschinen konnte die Menge an Holzkohle reduziert werden, der heutige Stahl wurde erfunden und massenproduziert. Dies heizt die Industrialisierung weiter an – Bauteile, Transportmittel und Maschinen werden gebraucht. Der in grossen Mengen und hoher Qualität produzierte Stahl eröffnet auch der Architektur neue Möglichkeiten: Wahrzeichen wie der Eiffelturm und Wolkenkratzer sind ein eindrückliches Zeugnis davon. Stahl wird unverzichtbar.
Von Anwendungen im Werkzeug- bis zum Anlagenbau, in der Medizinaltechnik bis zur Luxusuhrenherstellung ist Edelstahl ein zentraler Baustein unserer modernen Welt. Er steht im Zentrum vieler Innovationen oder macht diese überhaupt erst möglich. Die klimaneutrale Produktion durch weitere Dekarbonisierung wird dem Trend hin zu nachhaltigen Hochleistungswerkstoffen weiteren Auftrieb geben. Statt Massenproduktion punktet heute Spezialisierung: Der Einsatz in High-Tech-Anwendungen, wie in der Medizinaltechnik, der Luftfahrt oder der Uhrenindustrie ist gefragt. Auch der BÖHLER K245 ist noch im Einsatz, heute allerdings für Spannzangen.