Nachhaltige Beschaffung wird für den aktiven Klimaschutz immer wichtiger. Zugleich ist sie ein wesentlicher Bestandteil eines nachhaltigen Geschäftsmodells.
Die Division High Performance Metals (HPM) trägt diesem Umstand bereits Rechnung und hat im Rahmen ihres Nachhaltigkeitsrahmens inSPire” eine eigene Säule für nachhaltige Beschaffung geschaffen, um bei diesem komplexen Thema stets auf dem neuesten Stand zu sein.
Die Beschaffung ist in den letzten Jahren immer komplexer geworden. Die Industrie wächst, während viele der Materialien, auf die sie angewiesen ist, immer knapper werden. Jedes von der HPM-Division verwendete Material bringt seine eigenen Herausforderungen und kritischen Fragen mit sich: sei es die Beschaffung von ausreichend hochwertigem Schrott, Spezialelementen oder Legierungen. Außerdem werden Einkäufe nicht mehr nur nach Preis und Qualität getätigt, sondern auch nach der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit der Waren selbst. Es gibt heute mehr Möglichkeiten als je zuvor, die Lieferketten in diesem Bereich positiv zu beeinflussen. Daher ist es wichtiger denn je, dass die Lieferanten die Nachhaltigkeitsstandards der Division erfüllen. Nachhaltige Beschaffung ist auch für die Geschäftsaktivitäten von HPM entscheidend. Immer mehr Kunden suchen nach nachhaltig produzierten Produkten, und die Anforderungen werden immer strenger. Nachhaltige Produkte sind daher ein wichtiger Faktor, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.
Bei der nachhaltigen Beschaffung berücksichtigt die Abteilung nicht nur ihre Nachhaltigkeitsziele in der eigenen Produktion, sondern prüft auch den Einfluss von Roh- und Werkstoffen sowie von Dienstleistungen und Waren im Allgemeinen auf die Nachhaltigkeit der Endprodukte. Neben Bemühungen wie der Integration von Nachhaltigkeit in die Lieferantenauswahl und der Entwicklung von Nachhaltigkeitskompetenzen ist die Erfassung und Reduzierung von Scope-3-Emissionen von zentraler Bedeutung. Scope 3 umfasst alle indirekten CO2-Emissionen, die in der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens entstehen, und ist damit die umfassendste und komplexeste Emissionskategorie. Viele Vorgänge müssen berücksichtigt werden, darunter der Abbau und die Verarbeitung von Rohstoffen sowie der Transport von Waren.
Für den Geschäftsbereich HPM bedeutet dies, dass wir nicht nur durch unsere eigenen Aktivitäten, sondern auch durch die von uns eingekauften Rohstoffe, Produkte und Dienstleistungen einen großen Einfluss auf die Umwelt haben. Diese müssen nach ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten analysiert werden.
Hier sind drei Möglichkeiten, wie wir nachhaltiger beschaffen können:
– Auswahl nachhaltiger Lieferanten
– Weniger Material verbrauchen, z. B. durch Optimierung der internen Prozesse
– Weniger neue Materialien kaufen, zum Beispiel durch mehr Recycling
Auswahl von nachhaltigen Lieferanten: Die Auswahl von Lieferanten, die sich ebenfalls für Nachhaltigkeit einsetzen, ist von entscheidender Bedeutung. In der HPM Division konzentrieren wir uns auf langfristige Lieferantenbeziehungen und wählen Partner aus, die unsere Kriterien für eine nachhaltige Beschaffung erfüllen. Durch die Zusammenarbeit mit diesen Lieferanten können wir sicherstellen, dass die von uns verwendeten Roh- und Hilfsstoffe auf nachhaltige Weise produziert und geliefert werden. In Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten können wir gemeinsam Lösungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette entwickeln. Wir arbeiten eng mit Branchenverbänden und -organisationen zusammen, um bewährte Verfahren auszutauschen und gemeinsame Standards zur Förderung des Umweltschutzes zu entwickeln.
Weniger Material verwenden: Eine weitere Möglichkeit zur Verringerung der Scope-3-Emissionen besteht darin, die internen Prozesse so zu optimieren, dass weniger Material verbraucht wird. Dies kann zum Beispiel durch den Einsatz effizienterer Fertigungstechnologien oder die Verwendung von Materialien mit längerer Lebensdauer erreicht werden. In der HPM Division arbeiten wir kontinuierlich an der Verbesserung unserer Produktionsprozesse, um den Materialverbrauch zu minimieren und gleichzeitig die Qualität unserer Produkte zu erhalten. Damit tragen wir nicht nur zu einer nachhaltigeren Beschaffung bei, sondern stärken auch unsere Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt.
Weniger neue Materialien einkaufen: Ein weiterer wichtiger Ansatz ist die Förderung des Recyclings und der Verwendung von recycelten Materialien. Dies trägt dazu bei, den Bedarf an Primärrohstoffen zu verringern, und fördert unseren Ansatz der Kreislaufwirtschaft. HPM arbeitet aktiv daran, den Anteil an recycelten Rohstoffen in unseren Produkten zu erhöhen, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern
Unsere bisherigen hohen Anforderungen an Qualität und Service wurden um den Bedarf an nachhaltig produzierten Waren ergänzt. Bis 2025 werden wir 70 % des gesamten Einkaufsvolumens anhand der voestalpine Compliance und Corporate Responsibility Checkliste überprüfen und nach einem definierten Regelwerk bewerten. Diesen Prozess werden wir dann im engen Austausch mit kritischen Lieferanten wiederholen und in regelmäßigen Abständen überprüfen.
Wenn einzelne Lieferanten die Nachhaltigkeitsstandards nicht erfüllen, müssen wir konsequent handeln:
“Wir bemühen uns, mit unseren Lieferanten Lösungen zu finden, damit unsere Anforderungen erfüllt werden können. In jedem Fall ist es entscheidend, dass wir detaillierte Kenntnisse über Lieferanten, Märkte und Risiken haben, und wir brauchen auch Zugang zu alternativen Beschaffungsmöglichkeiten oder einen Notfallplan. Wenn trotz aller Bemühungen keine Lösung gefunden werden kann, müssen wir möglicherweise den Lieferanten wechseln”, erklärt Örjan Alm Bylund.
Wie bereits erwähnt, haben die Scope-3-Emissionen einen großen Einfluss auf den Kohlenstoff-Fußabdruck unserer Produkte. Die Gewährleistung von Transparenz in diesem Bereich ist daher ein wichtiger erster Schritt. Zunächst verschaffen wir uns einen Überblick darüber, wie und wo die Emissionen entstehen. Erst dann können wir Strategien entwickeln, um sie zu reduzieren oder zu vermeiden. Zu diesem Zweck arbeiten wir derzeit mit modernen Datenbankwerten. Diese werden in Zukunft schrittweise durch verifizierte Lieferantendaten ersetzt.
Damit die nachhaltige Beschaffung ein Erfolg wird, ist es wichtig, dass die Mitarbeiter über unsere Standards informiert sind – insbesondere über die Bedeutung der Standards, ihre praktische Umsetzung und die Sicherstellung ihrer Einhaltung. Mit Hilfe einer internen Schulungsplattform, Workshops und Seminaren werden die am Beschaffungsprozess beteiligten Mitarbeiter geschult, um das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schärfen und das Engagement der Belegschaft zu stärken.
Für ein Unternehmen wie HPM, das auf die Verarbeitung von Hochleistungsmaterialien spezialisiert und weltweit tätig ist, ist eine nachhaltige Beschaffung von entscheidender Bedeutung. Die Nachfrage nach diesen Rohstoffen steigt ständig. Gleichzeitig stehen wir vor immer größeren Herausforderungen in Bezug auf Umweltschutz und soziale Verantwortung. HPM hat erkannt, dass eine nachhaltige Beschaffungspolitik nicht nur ethisch notwendig, sondern auch langfristig wirtschaftlich sinnvoll ist. Indem wir sicherstellen, dass die Rohstoffe aus verantwortungsvollen Quellen stammen, minimieren wir die Risiken im Zusammenhang mit Umweltvorschriften, fördern die Glaubwürdigkeit des Unternehmens und sorgen dafür, dass die Lieferkette stabil bleibt.
“Nachhaltige Beschaffung betrifft mehrere Bereiche des Unternehmens, und viele Kollegen können eine aktive Rolle spielen. Nachhaltige Beschaffung ist eine ganzheitliche Denkweise, die wir durch unser tägliches Handeln mit Leben füllen wollen. Ein so komplexes und weitreichendes Thema können wir nur gemeinsam angehen”, sagt Christoph Oberroither, Sustainable Sourcing Specialist bei HPM.