Klimaschutz, jeder hat seine eigenen Assoziationen mit diesem Wort, sei es, weniger zu heizen, Energie zu sparen oder öffentliche Verkehrsmittel statt des Autos zu benutzen. In unserem Privatleben gibt es viele kleine Dinge, die wir alle tun können. Und als internationales Unternehmen denken wir in größeren Dimensionen und sehen diese Möglichkeiten als unsere Verantwortung an. Innerhalb des Geschäftsbereichs High Performance Metals (HPM) widmet sich deshalb die Säule “Climate Impact” im Rahmen von inSPire dem Thema Klimaschutz. Der Fokus liegt dabei auf der Dekarbonisierung durch verbesserte Energieeffizienz, Elektrifizierung und den Einsatz erneuerbarer Energien.
Aber sind Klimawirkung und Klimaschutz nicht nur zwei Worte für das Gleiche? Nicht ganz. Unter Klimawirkung versteht man alle Unternehmensaktivitäten, die das Klima positiv oder negativ beeinflussen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Treibhausgase (THG), zu denen Methan (CH4), Distickstoffoxid (auch Lachgas, N2O) und Kohlendioxid (CO2) gehören, da diese maßgeblich zur globalen Erwärmung beitragen. Mit der Climate Impact Unit verfolgen wir das Ziel, unsere Emissionen und die damit verbundenen negativen Umweltauswirkungen zu reduzieren und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Michael Ebner (Leiter des Bereichs Climate Impact) erklärt: “Klimaschutz geht uns alle an und erfordert globale und gesellschaftliche Bereitschaft und Anstrengungen.”
Die Emissionen können nach dem Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) in drei Kategorien eingeteilt werden: Scope 1, Scope 2 und Scope 3. Sie werden nach ihrer Herkunft klassifiziert.
[1] [2] [3Quelle: World Business Council for Sustainable Development, World Resources Institute: Greenhouse Gas Protocol – A Corporate Accounting and Reporting Standard
Jetzt ist klar, was die verschiedenen Emissionsbereiche bedeuten – aber was ist mit uns hier in der HPM Division?
Die Stahlindustrie ist von Natur aus ein ressourcenintensiver Sektor. Wir arbeiten seit Jahren hart daran, unseren Fußabdruck so weit wie möglich zu verkleinern, zum Beispiel durch die Steigerung der Energieeffizienz, die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft in unseren Werken (lesen Sie mehr darüber in unseren Artikeln zur Kreislaufwirtschaft) und die Nutzung erneuerbarer Energien.
Derzeit emittieren wir im Durchschnitt rund 650.000 Tonnen Scope 1- und 2-Emissionen pro Jahr. Zum Vergleich: In Relation zu den Emissionen eines Neuwagens mit durchschnittlich 112 Gramm Emissionen pro Kilometer entspricht dies rund 6 Milliarden gefahrenen Kilometern – oder 150.000 Erdumrundungen.
In den kommenden Jahren wollen wir diese Mengen deutlich reduzieren: um rund 40.000 Tonnen pro Jahr bis 2029.
Energie spielt eine zentrale Rolle in unseren Produktionsprozessen. Wir verbrauchen jährlich rund 3,2 Terawattstunden. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 160.000 österreichischen Haushalten. Auch hier sehen wir große Veränderungsmöglichkeiten, die wir in unseren Climate Impact Handlungsfeldern näher definiert haben.
Auf der Grundlage dieser Daten und detaillierter Analysen der HPM-Emissionen wurden Handlungsfelder entwickelt, in denen wir besonders effektiv handeln können und wollen: Dekarbonisierung, saubere Energie und Energieeffizienz.
Die Dekarbonisierung steht als übergreifendes Thema über den beiden anderen Handlungsfeldern: Die Nutzung grüner Energie und die Verbesserung der Energieeffizienz werden einen positiven Beitrag zur Erreichung unserer Dekarbonisierungsziele leisten. Unser ehrgeiziger Fahrplan sieht vor, unsere Scope-1- und Scope-2-Emissionen bis 2029 im Vergleich zum Basisjahr 2019 um 50 % zu reduzieren.
Wir legen schon heute großen Wert auf die Nutzung umweltfreundlicher Energien. Das Schmelzen von Schrott als erster Schritt in der Produktion unserer Hochleistungswerkstoffe basiert auf elektrischem Strom. Hier setzen wir unter anderem auch erneuerbare Energien ein, was unsere Emissionen deutlich reduziert. Dazu verfolgen wir eigene Energieerzeugungsprojekte, die zum Beispiel Wind oder Photovoltaik nutzen. Die Suche nach einem geeigneten Ersatz für Erdgas ist ebenfalls ein zentrales Anliegen. Auch hier evaluieren wir alternative Möglichkeiten.
Die bestmögliche Nutzung und der effiziente Einsatz von Energie ist ein weiterer unverzichtbarer Schritt auf dem Weg zu weniger Emissionen und mehr Klimaschutz. Wir setzen uns daher für eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz in vielen Bereichen ein. Dazu gehören zum Beispiel die verstärkte Nutzung von Abwärme, der Einbau hocheffizienter Feuerungsanlagen, die Reduzierung von Wärmeverlusten und Energieeinsparungen durch LED-Beleuchtung.
Wir konzentrieren uns auch auf die zunehmende Elektrifizierung der bestehenden Infrastruktur, wie z.B. unserer Feuerungsanlagen, und auf die Umstellung des unternehmensinternen Fuhrparks, wie z.B. unserer Autos oder Gabelstapler, auf elektrische Antriebe.
Alle Details zu den einzelnen Handlungsfeldern und den damit verbundenen Projekten erfahren Sie in den kommenden Blogartikeln.
Wie bereits erwähnt, haben wir uns in der Abteilung das Ziel gesetzt, unsere Scope 1- und 2-Emissionen bis 2029 um 50 % gegenüber dem Basisjahr 2019 zu reduzieren. Aber das ist noch nicht alles. Mit unserem ehrgeizigen Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein, gehen wir noch einen Schritt weiter. Klimaneutralität bedeutet, dass menschliche Aktivitäten, oder in diesem Fall unsere Unternehmensaktivitäten, keine negativen Nettoauswirkungen auf das Klima haben. Dies wird zum einen durch die Reduzierung von Emissionen erreicht, zum anderen durch den Ausgleich von Emissionen, die sich nicht vermeiden lassen.
Ein geringerer Energieverbrauch leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Verringerung unserer Emissionen, weshalb die nachhaltige Senkung des jährlichen Energieverbrauchs um 2 % pro Jahr in Form von Energiesparmaßnahmen im Vergleich zum energetischen Ausgangswert oberste Priorität hat.
Ein so umfassendes und wichtiges Thema wie der Klimaschutz braucht Menschen, die sich mit viel Enthusiasmus, Motivation und Überzeugung für seine Umsetzung und Weiterentwicklung einsetzen. Genau das zeichnet das inSPire Climate Impact Team aus. Michael Ebner und Thomas Steiner stellen ihre Expertise in verschiedenen Projekten zur Verfügung, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen.
Thomas Steiner (Spezialist für Klimaauswirkungen) beschreibt, was ihn motiviert: “Es liegt in unserer Verantwortung, künftigen Generationen einen lebenswerten Planeten und ein nachhaltiges Wirtschaftssystem zu hinterlassen. Gemeinsam mit vielen Experten leisten wir mit unseren Projekten und Aktivitäten einen unverzichtbaren Beitrag zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks unseres Bereichs. Auf diese Weise können wir die Umwelt schützen und gleichzeitig wirtschaftliche Stabilität gewährleisten. Dieses Ziel verfolgen wir mit Leidenschaft.”
Michael Ebner fügt hinzu: “Das Besondere an Climate Impact ist, dass sich alle Mitarbeiter einbringen können, sowohl durch Ideen aus unserem kontinuierlichen Verbesserungsprozess als auch in ihrer täglichen Arbeit. Es gibt viele Möglichkeiten, Energie zu sparen. Wir sollten diese Möglichkeiten sowohl im Berufs- als auch im Privatleben wahrnehmen.”
Mehr über ihren Arbeitsalltag und ihre Aufgaben sowie über ihre inSPire-Kollegen erfahren Sie in unserem Teamporträt.
Neben der Zusammenarbeit innerhalb des Teams schätzen Michael Ebner und Thomas Steiner den Austausch mit anderen Experten aus der Branche. Aus ihren Gesprächen ergeben sich oft neue Perspektiven und Kooperationsmöglichkeiten, um gemeinsam ein Problem mit innovativen Ansätzen zu lösen. Aus diesem Grund ist das Team auch regelmäßig auf Messen und Konferenzen anzutreffen, sowohl als Referenten als auch als Besucher.
Die ASMET-Konferenz der Österreichischen Gesellschaft für Metallurgie und Werkstoffkunde ist eine unumgängliche jährliche Veranstaltung. Jedes Jahr steht sie unter einem anderen Thema. Im Jahr 2023 dreht sich alles um Dekarbonisierung, Energieeffizienz und alternative Energiequellen.
Internationale Veranstaltungen wie die Green Steel World Conference bieten ebenfalls eine gute Gelegenheit, sich zu vernetzen und gemeinsam die Nachhaltigkeit in der Branche zu fördern.
Klimaschutz geht uns alle an. Als globales Unternehmen mit mehreren tausend Mitarbeitern sehen wir es als unsere Pflicht an, Chancen zu nutzen und unsere Geschäftstätigkeit so klimafreundlich wie möglich zu gestalten. Mit innovativen Verfahren zur Steigerung der Energieeffizienz sowie neuen Lösungen für unsere Energieversorgung können wir die Emissionen deutlich reduzieren. Wir haben eine große Hebelwirkung für Veränderungen, die wir sowohl im Bereich Climate Impact als auch in den Bereichen Circular Economy, Sustainable Sourcing und Social Impact entfalten. Gemeinsam gelingt es uns, eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.