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voestalpine stellt Automotive Components-Geschäft in Deutschland neu auf und schafft Zukunftsperspektiven für rund 2.000 Mitarbeitende

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18. Oktober 2024 | 

Die Metal Forming Division des voestalpine-Konzerns reagiert auf die strukturellen Veränderungen und rückläufigen Kundenbedarfe im Automobilsektor mit einer Reorganisation ihrer Automotive Components-Standorte in Deutschland. Die Werke in Dettingen, Schmölln, Schwäbisch Gmünd und Böhmenkirch werden zukünftig in einem Produktionsverbund mit jeweiliger Technologie- bzw. Produktspezialisierung zusammenarbeiten. Der Geschäftsbetrieb in Birkenfeld soll vorbehaltlich der Ergebnisse von Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der IG Metall eingestellt werden. Ziel dieser Maßnahmen ist die langfristige Sicherung des Automobilzulieferbereiches der Metal Forming Division und der damit verbundenen rund 2.000 Arbeitsplätze in Deutschland. Die erwarteten finanziellen Auswirkungen der Reorganisation wurden bereits kommuniziert und sind Teil unserer Ergebnisprognose für das laufende GJ 2024/25 (1,4 Mrd. EUR EBITDA).

Durch den neuen Produktionsverbund können sich die einzelnen Standorte auf ausgewählte Kerntechnologien konzentrieren und diese gezielt weiterentwickeln. Im Zuge der Reorganisation und der damit einhergehenden Kompetenzbündelung wird es auch zu einer Neuausrichtung der Zentralfunktionen kommen.

Richter

Wir als voestalpine bekennen uns trotz der Herausforderungen weiterhin klar zum Geschäftsbereich Automotive Components und unserer eingeschlagenen Internationalisierungsstrategie. Die geplanten Reorganisationsmaßnahmen einschließlich der Schließung des Standortes Birkenfeld sind jedoch notwendig, um eine nachhaltige Zukunftsperspektive für die verbleibenden Automotive Components-Standorte und für eine größtmögliche Anzahl an Mitarbeiter:innen in Europa und ganz besonders in Deutschland zu schaffen. So sehen wir uns in der Lage, auch zukünftig ein strategischer Partner für die ansässigen Automobilhersteller zu sein.

Carola Richter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiterin der Metal Forming Division

Geplante Schließung des Standorts Birkenfeld

Die voestalpine Automotive Components Birkenfeld produziert einbaufertige Stanz- und Umformteile in Stahl und Aluminium für die Automobilindustrie. Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte die Gesellschaft einen Umsatz von rund 50 Mio. Euro, wobei bereits seit mehreren Jahren das Ergebnis im negativen Bereich lag. Trotz laufender Investitionen und Verbesserungsmaßnahmen ist aufgrund des sich seit längerem eintrübenden gesamtwirtschaftlichen Umfelds und der damit verbundenen schwachen Auftragslage aus der Automobilindustrie in dem spezifischen Produktsegment eine wirtschaftliche Fortführung des Standortes nicht mehr weiter realisierbar. Von der geplanten Einstellung des Geschäftsbetriebs am Standort Birkenfeld sind rund 220 Mitarbeiter:innen betroffen. Die voestalpine ist sich ihrer Verantwortung für die Absicherung der Betroffenen bewusst. In den kommenden Wochen werden eingehende Gespräche mit der IG Metall und der Belegschaftsvertretung geführt, mit dem Ziel, eine sozialverträgliche Lösung für alle Mitarbeitenden zu finden.

Reorganisationsprogramm der Business Unit trifft auch den Standort Dettingen

Am voestalpine-Standort Dettingen ist vor dem Hintergrund der im Reorganisationsprogramm vorgesehenen Technologiefokussierung eine Anpassung des Personalstandes geplant. Zukünftig soll sich der Standort, der einbaufertige Stanz- und Umformteile, komplexe Baugruppen sowie Sicherheits- und Aufprallschutzkomponenten für namhafte Automobilhersteller entwickelt und produziert, vermehrt auf die Baugruppen-Assemblierung konzentrieren. Von derzeit insgesamt rund 650 Mitarbeitenden könnte rund ein Drittel von den Personalanpassungen betroffen sein. Für diese soll in den kommenden Wochen gemeinsam mit dem Betriebsrat eine sozial verträgliche Lösung gefunden werden. Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte die Gesellschaft, die die beiden Produktionsstandorte Dettingen und Schmölln umfasst, einen Umsatz von 395 Mio. Euro.

An den europäischen Standorten außerhalb Deutschlands, wie dem Automotive Components-Werk in Linz sowie den Standorten in Asien und Südafrika, sind nur geringfügige Veränderungen vorgesehen. Der US-Standort Cartersville im Bundesstaat Georgia mit rund 650 Mitarbeiter:innen durchläuft aktuell ein Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm. In diesem Zusammenhang werden interne Abläufe kontinuierlich verbessert und organisatorische Änderungen vorgenommen.

Metal Forming Division

Die Metal Forming Division ist das Kompetenzzentrum des voestalpine-Konzerns für hochentwickelte Profil-, Rohr- und Präzisionsbandstahlprodukte sowie einbaufertige Systemkomponenten aus Press-, Stanz- und rollprofilierten Teilen. Mit der branchenweit einzigartigen Verbindung von Werkstoffexpertise und Verarbeitungskompetenz sowie einer weltweiten Präsenz ist die Division die Partnerin erster Wahl für innovations- und qualitätsorientierte Kund:innen in einer Vielzahl an Branchen, darunter Automobil, Lagertechnik, Straßensicherheit, Erneuerbare Energien, Bau- und Maschinenbau. Die Division beschäftigt knapp 11.600 Mitarbeitende und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu produzieren. Im Geschäftsjahr 2023/24 erreichte die Division einen Umsatz von 3,4 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 301 Mio. Euro.

Der voestalpine-Konzern

Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Der voestalpine-Konzern notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit seinen Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt er zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Energieindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Transformation der Stahlproduktion. Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 16,7 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,7 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 51.600 Mitarbeitende.