Am 28. September 2016 produzierte die neue Direktreduktionsanlage in Corpus Christi im Zuge der Aufnahme des Testbetriebes die ersten Tonnen an hochwertigem Eisenschwamm. Bereits seit Ende 2016 beziehen zahlreiche Kunden aus dem NAFTA-Raum und Europa genauso wie die österreichischen voestalpine-Standorte Linz und Donawitz Vormaterial aus Texas. Mit 1. April 2017 nahm die Anlage ihre reguläre Produktion auf – mit einem positiven Ergebnis bereits im ersten Betriebsmonat, sowohl auf Basis des Betriebsergebnisses (EBIT) als auch des operativen Ergebnisses (EBITDA).
Die mit dem Jahresabschluss 2016/17 ermittelten Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 1,012 Mrd. USD. Sie liegen damit nur mehr geringfügig über dem bereits im Jänner 2017 veröffentlichten Zwischenstand von damals rund 990 Mio. USD. Die Erhöhung resultiert aus den Abschlussarbeiten an der Anlage. Wie ursprünglich geplant wurde der weitaus überwiegende Teil der für das Projekt erforderlichen Investitionen bereits über die vergangenen drei Geschäftsjahre (2013/14, 2014/15, 2015/16) abgerechnet. Im jüngsten Geschäftsjahr 2016/17 (Ende mit 31. März 2017) verblieb nur noch eine vergleichsweise überschaubare Restinvestition.
Zu Projektbeginn 2012 waren für das auf USD-Basis kalkulierte und abgerechnete Projekt Gesamtkosten von 742 Mio. USD veranschlagt. Der Anstieg des Investitionsaufwandes ist – wie in der Vergangenheit bereits mehrfach dargelegt – im Wesentlichen auf Verzögerungen durch eine anhaltend kritische Wetterentwicklung in der ersten Phase des Projektes, eine deutliche Kosteninflation aufgrund des nicht vorhersehbaren Baubooms im Raum Corpus Christi seit 2014 sowie zusätzliche Investitionen bzw. technische Optimierungs- und Umweltmaßnahmen (Lagerkonzept, Lärmschutz) zurückzuführen. In den letzten Monaten des Hochlaufs wurden zudem zusätzliche Effizienzsteigerungsmaßnahmen in den Bereichen Infrastruktur und Fördertechnik gesetzt.
Die hochmoderne Anlage in Texas ebnet der voestalpine letztendlich den Weg zur Absicherung ihrer österreichischen Stahl-Produktionsstandorte sowie zu einer CO2-reduzierten Stahlherstellung. Für den vor allem auf die Herstellung von High-Tech-Stahlprodukten spezialisierten Konzern bedeutet das neue Werk der Steel Division künftig eine deutliche Reduktion des Energieeinsatzes, eine standortspezifische Verringerung der CO2-Emissionen um bis zu 5 % sowie eine Verbreiterung und wesentliche Flexibilisierung der Rohstoffbasis um vielseitig einsetzbares, hochwertiges HBI.