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voestalpine beauftragt Siemens und Midrex mit dem Bau der Direktreduktionsanlage in Texas

4. Juli 2013 | 

Nach der Standortentscheidung für La Quinta Trade Gateway in San Patricio County/Texas (USA) und der Unterzeichnung der Absichtserklärung mit dem ersten Kunden AHMSA aus Mexiko, hat die voestalpine einen weiteren Schritt zur Realisierung der geplanten Direktreduktionsanlage gesetzt. Auf Basis der Technologieentscheidung zugunsten des MIDREX-Verfahrens wurde gestern Abend ein entsprechender Liefervertrag mit Siemens Industry Inc. und deren Konsortialpartner Midrex Technologies Inc. unterzeichnet. Damit ist der Weg für den Bau der neuen Direktreduktionsanlage (vorbehaltlich der abschließenden behördlichen Genehmigungen) endgültig frei.

Die Anlage in der Bucht von Corpus Christi ist auf eine Jahreskapazität von zwei Mio. Tonnen hochqualitativem HBI (Hot Briquetted Iron) ausgerichtet. Das Konsortium von Siemens und Midrex wird die technische Planung, die mechanische und elektrische Ausrüstung sowie Beratungsdienste für die Anlage zur Verfügung stellen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 550 Mio. EUR und inkludiert neben der MIDREX Anlage umfassende Infrastrukturmaßnahmen – insbesondere auch die erforderlichen Hafenanlagen – für den Projektstandort. Der Betriebsbeginn ist für Anfang 2016 geplant, die Anlage wird im operativen Betrieb rund 150 Mitarbeiter beschäftigen. „Wir haben mit Siemens und Midrex kompetente Partner mit einer bewährten Technologie an unserer Seite. Zusätzlich leisten wir mit der Auswahl eines US-amerikanischen Partnerunternehmens einen wesentlichen Beitrag zur angestrebten lokalen Wertschöpfung“, erklärt Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG.

Spitzentechnologie für die voestalpine-Direktreduktionsanlage

Die Direktreduktionsanlage mit modernster Technologie ermöglicht den österreichischen Stahlproduktionsstandorten in Linz und Donawitz künftig Zugang zu kostengünstigem und umweltfreundlichem HBI und sichert so deren Konkurrenzfähigkeit langfristig ab. Das Grundstück liegt strategisch günstig an der Bucht von Corpus Christi, umfasst eine Fläche von knapp zwei Quadratkilometern und verfügt über einen direkten Tiefseezugang zum Golf von Mexiko.

Die MIDREX Anlage wird aus Eisenerzpellets hochqualitatives HBI („Eisenschwamm“) produzieren, das mit höchstwertigem Schrott oder Roheisen vergleichbar ist und damit ein hervorragendes Vormaterial zur Rohstahlerzeugung darstellt. Im Gegensatz zur koksbasierten reinen Hochofenroute wird bei der geplanten Direktreduktion ausschließlich wesentlich umweltfreundlicheres Erdgas als Reduktionsmittel verwendet. Der Einsatz von Erdgas anstatt Koks im Reduktionsprozess trägt wesentlich zur Verbesserung der CO2-Bilanz des voestalpine-Konzerns bei und ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung der sehr anspruchsvollen internen Energie- und Klimaziele der Gruppe. Der Erdgaspreis liegt in den USA bei etwa einem Viertel jenes in Europa. Rund die Hälfte der geplanten zwei Millionen Tonnen HBI wird per Schiff an die österreichischen Stahlwerke in Linz und Donawitz geliefert. Die andere Hälfte wird an längerfristig interessierte Partner verkauft.

Bereits im Mai dieses Jahres hat die voestalpine bekanntgegeben, dass sie mit dem ersten dieser Partner eine Absichtserklärung zum Bezug von HBI unterzeichnet hat. Ab 2016 wird der mexikanische Premium-Stahlhersteller Altos Hornos de Mexico (AHMSA) jährlich mehrere hunderttausend Tonnen an hochqualitativem HBI vom neuen voestalpine-Standort beziehen. Verhandlungen mit zahlreichen weiteren Interessenten laufen bereits, einige davon schon in fortgeschrittenem Stadium.

Über Midrex

Midrex Technologies, Inc. ist ein international tätiges Prozessengineering- und Technologie-unternehmen, das Stahlerzeugern im kommerziellen Betrieb erprobte Lösungen zur Rentabilitätssteigerung anbietet. Seit mehr als 40 Jahren ist das Unternehmen der unangefochtene Innovationsführer und Technologielieferant auf dem Gebiet der Direktreduktion von Eisenerzen und bietet umweltfreundliche Technologien für die Eisenerzeugung an, die hohe Produktivität, herausragende Produktqualität und Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen. Das Fundament des Unternehmens ist das MIDREX®-Direktreduktionsverfahren, bei dem Eisenerz in hochreines direkt reduziertes Eisen (direct reduced iron – DRI) zur Weiterverarbeitung in der Eisen- und Stahlerzeugung sowie in Gießereien umgewandelt wird. Alljährlich liefern MIDREX®-Anlagen etwa 60 Prozent des weltweit erzeugten DRI. Weitere Informationen siehe www.midrex.com.

Über Siemens

Der Siemens-Sektor Industry ist der weltweit führende Anbieter innovativer und umweltfreundlicher Produkte und Lösungen für Industrieunternehmen. Mit durchgängiger Automatisierungstechnik und Industriesoftware, fundierter Branchenexpertise und technologiebasiertem Service steigert der Sektor die Produktivität, Effizienz und die Flexibilität seiner Kunden. Der Sektor Industry hat weltweit mehr als 100.000 Beschäftigte und umfasst die Divisionen Industry Automation, Drive Technologies und Customer Services sowie die Business Unit Metals Technologies. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.siemens.com/industry.

Der voestalpine-Konzern

Die weltweit tätige voestalpine-Gruppe ist ein stahlbasierter Technologie- und Industriegüter-konzern. Die Unternehmensgruppe ist mit rund 500 Konzerngesellschaften und -standorten in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten vertreten, sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Der Konzern ist mit seinen qualitativ höchstwertigen Produkten einer der führenden Partner der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Öl- und Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2012/13 bei einem Umsatz von 11,5 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,45 Mrd. Euro und beschäftigt weltweit rund 46.400 Mitarbeiter.