Der voestalpine-Konzern konnte aufgrund der sich verbessernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und zunehmender Einsparungen infolge der in Umsetzung befindlichen Effizienzsteigerungs- und Kosteneinsparungsprogramme in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2010/11 nicht nur gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres sehr deutliche Umsatz- und Ergebniszuwächse erzielen, sondern sich auch gegenüber dem unmittelbaren Vorquartal neuerlich, und zwar bereits zum vierten Mal in Folge, steigern.
Der Umsatz des Konzerns erhöhte sich im 1. Quartal 2010/11 gegenüber dem 1. Quartal des letzten Geschäftsjahres um 462,9 Mio. EUR (+22,1 %) von 2.093,2 Mio. EUR auf 2.556,1 Mio. EUR.
Auch gegenüber dem unmittelbaren Vorquartal (4 Q 2009/10) konnte der Umsatz - getragen durch die positive Entwicklung aller Divisionen - um weitere 13,0 % von 2.261,7 Mio. EUR auf 2.556,1 Mio. EUR gesteigert werden.
Noch deutlicher als beim Umsatz zeigen sich die verbesserte wirtschaftliche Lage, die im Zuge der Krise gesenkte Gewinnschwelle (Break-Even-Point) und die Erfolge der in Umsetzung befindlichen Optimierungsprogramme im Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA). Aus einem Umsatzanstieg von 22,1 % resultiert beim EBITDA im Vergleich zum 1. Quartal 2009/10 ein Zuwachs von 161,5 % von 134,2 Mio. EUR auf 350,9 Mio. EUR, was im 1. Quartal 20010/11 einer konzernalen Marge von 13,7 % entspricht (Vorjahr: 6,4 %).
Durch den absolut betrachtet stärksten Zuwachs um 100,6 Mio. EUR von 34,0 Mio. EUR auf 134,6 Mio. EUR konnte die Division Stahl das EBITDA nahezu vervierfachen. Relativ gesehen am stärksten zugelegt haben die Divisionen Edelstahl von 4,7 Mio. EUR auf 77,1 Mio. EUR und Profilform von 7,1 Mio. EUR auf 39,1 Mio. EUR. Aber auch die Division Automotive konnte ihr EBITDA von 12,7 Mio. EUR auf 26,4 Mio. EUR mehr als verdoppeln. Trotz eines bereits sehr hohen EBITDA-Vergleichswertes des Vorjahres und des deutlichen Preisverfalls bei den Schienen steigerte die Division Bahnsysteme getragen durch die sehr gute Entwicklung in den Segmenten Draht und Nahtlosrohr, ihr EBITDA nochmals um 4,1 % von 87,4 Mio. EUR auf 91,0 Mio. EUR.
Im direkten Vergleich zum 4. Quartal 2009/10. bleibt der EBITDA-Anstieg mit 3,1 % (von 340,4 Mio. EUR auf 350,9 Mio. EUR). aufgrund der zeitlichen Verzögerung bei der Weitergabe der mit 1. April 2010 um bis zu 100% gestiegenen Rohstoffkosten gegenüber dem Umsatzanstieg – vorerst – noch zurück.
Im Vergleich zum leicht negativen EBIT von -26,3 Mio. EUR in den ersten drei Monaten 2009/10 weist der Konzern für den Vergleichszeitraum 2010/11 ein auf 203,3 Mio. EUR erhöhtes, in Anbetracht der noch angespannten wirtschaftlichen Lage sehr zufriedenstellendes operatives Ergebnis aus, das eine EBIT-Marge von 8,0 % (nach -1,3 % im Vorjahr) bedeutet. Alle Divisionen trugen mit deutlich positiven operativen Ergebnissen zu dieser erfreulichen Entwicklung bei.
Gegenüber dem unmittelbaren Vorquartal (4. Quartal 2009/10) erhöhte sich das EBIT im 1. Quartal 2010/11 um 15,0 % von 176,8 Mio. EUR auf 203,3 Mio. EUR und damit wesentlich deutlicher als das EBITDA.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) drehte sich im 1. Quartal 2010/11 aufgrund des stark angestiegenen operativen Ergebnisses im Jahresvergleich von -70,1 Mio. EUR auf 156,5 Mio. EUR. Das Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss)5 beläuft sich auf 121,1 Mio. EUR (nach -48,2 Mio. EUR im Vorjahr).
Das Eigenkapital erhöhte sich im 1. Quartal 2010/11 gegenüber dem 31. März 2010 um 4,1 % von 4.262,4 Mio. EUR auf 4.435,9 Mio. EUR. Diese Erhöhung ist im wesentlichen auf das deutlich positive Ergebnis nach Steuern von 121,1 Mio. EUR und Wechselkurseffekte von 52,8 Mio. EUR zurückzuführen. Die Nettofinanzverschuldung reduzierte sich aufgrund des sehr guten Ergebnisses und des deutlich unter den Abschreibungen liegenden Investitionsaufwandes gegenüber dem 31. März 2010 um 1,8 % von 3.037,3 Mio. EUR auf 2.981,8 Mio. EUR. Zum Ende des 1. Quartals 2010/11 ergibt sich damit für den voestalpine-Konzern eine Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung in Prozent des Eigenkapitals) von 67,2 %. Sie konnte damit gegenüber jener vom 31. März 2010 (71,3 %), d.h. innerhalb von nur drei Monaten um weitere 4,1%-Punkte reduziert werden.
Die Rohstahlproduktion des Konzerns betrug im 1. Quartal 2010/11 1,96 Mio. Tonnen und lag damit um 54,3 % über dem entsprechenden Wert des Vorjahres (1,27 Mio. Tonnen). Die Division Stahl wies mit einer Produktion von 1,36 Mio. Tonnen einen Zuwachs von 47,8 %, die Division Bahnsysteme mit 390.000 Tonnen eine Erhöhung des Ausstoßes um 50,0 % aus. Die Division Edelstahl konnte ihre Produktion von 90.000 Tonnen auf 210.000 Tonnen mehr als verdoppeln.