Verschleißfeste Bleche von voestalpine überzeugen im Test

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4 Minuten Lesezeit

Material & Performance Facts von warmgewalzten durostat® Stählen

Die abriebfesten durostat® Stähle sind optimal für Bagger, Radladerschaufeln und Co.

Zur Vergleichbarkeit von Stahlwerkstoffen hinsichtlich Verschleißverhalten werden verschiedene Labortests verwendet, die unterschiedliche Verschleißmechanismen gut abbilden. Der Blick auf den Gleit- und Prallverschleiß von durostat® Stählen zeigt hier ein eindeutiges Ergebnis: Durch den Einsatz der verschleißbeständigen Stähle von voestalpine kann die Einsatzdauer und die damit verbundenen Serviceintervalle von Bauteilen wie Baggerschaufeln, Kipperflächen, Förderrutschen, Verschleißflächen in Güter- und Schüttgutwaggons, Containern oder Betonmischern deutlich verlängert werden.

Überzeugende Vorteile von durostat® Stählen:

  • Hoher Verschleißwiderstand – geringere Abrasion
  • Verlängerte Einsatzdauer und Serviceintervalle
  • Leichtbaupotential aufgrund hoher Festigkeit

Die gezeigten Ergebnisse wurden an den unabhängigen Prüfinstituten TU Clausthal (D) und Tampere Wear Center (FI) durchgeführt.

Gleitverschleiß des Feinkornbaustahls

Zur Untersuchung des Gleitverschleißes der durostat® Stähle wurden Reibradtests in Anlehnung an ASTM G65 durchgeführt, bei denen zwischen einem Gummirad und der Probe trockener bzw. feuchter Quarzsand als Abrasiv eingebracht wird. Damit beschreibt der Versuch den klassischen Zwei-Körper-Verschleiß, wie er beim Abrutschen von Gestein an Kipperflächen, Förderrutschen oder Baggerschaufeln auftritt. 

Versuchsanordnung Institut ISAF, TU Clausthal (Deutschland)

Der Reibradtest zeigt den Gleitverschleiß des abriebfesten Stahls mit trockenem Sand.
Reibradtest ASTM 65 mit trockenem Sand
Der Reibradtest zeigt den Gleitverschleiß des abriebfesten Stahls mit nassem Sand.
Reibradtest ASTM 65 mit nassem Sand

Signifikant verringerter Gleitverschleiß des Feinkornbaustahls

Die Ergebnisse zeigen, dass der wesentliche Einflussfaktor auf das gleitende Verschleißverhalten die Härte ist. Dementsprechend weisen die martensitischen Stähle – wie durostat® – von voestalpine einen deutlich höheren Widerstand gegen Gleitverschleiß als klassische Baustähle oder mikrolegierte Stähle auf.

Prallverschleiß der durostat® Stähle

Zur Charakterisierung des Prallverschleißes wurden Impeller-Tumbler-Versuche durchgeführt (Institut: Tampere University, Tampere Wear Center). Ein außen befindliches Schaufelrad (Tumbler) transportiert das Material (hier: Kuru Granit in 10 bis 12,5 mm Körnung) mit langsamer Geschwindigkeit (30 U/min) hoch; an dem sich schnell drehenden Flügelrad (Impeller mit 700 U/min) befindet sich das zu testende Material, das durch die Aufschlagenergie den Granit zerkleinert. 

Dabei kommt es an den Proben einerseits zur Furchen- und Muldenbildung und andererseits zum Abtrag dieser stark verformten Bereiche durch nachfolgend auftreffende Abrasivteilchen. Praxisbeispiel: Erdbearbeitung (Agrar – Grubber, Scheibenegge, Beladevorgänge im Kipper oder Güter- und Schüttgutwaggons)    

 

Der Impeller-Tumbler-Versuch zeigt das Ergebnis von durostat® Stählen beim Prallverschleiß.
Impeller-Tumbler-Ergebnisse relativ zur Referenz

Signifikant verringerter Prallverschleiß des kerbschlagzähen Stahls

Wie beim Gleitverschleiß zeigt sich die sehr gute Performance der martensitischen durostat® Stähle auch beim Prallverschleiß.

Impact-Test der durostat® Stähle

Um extreme Belastungen des Materials beim Beladen von Kippermulden mit großen Gesteinsbrocken, Schrott oder Ähnlichem zu testen, wurden in einem Impact-Simulator Versuche durchgeführt. Dabei wird ein Schlitten mit einer kegelförmigen Prallspitze und mit definierter Energie auf die Probe geschossen. Die verbleibende Dellentiefe wird an der Versuchsplatte vermessen. 

 

Geprüft wurden verschiedene Stahlsorten mit folgenden Materialdicken:

  • S355MC: 10 mm                        
  • durostat 250: 7 mm
  • durostat 400: 5 mm
  • durostat 450: 4 mm

Ergebnisse des Impact-Tests des verschleißfesten Stahls

Mit zunehmender Härte der Werkstoffe sinkt die notwendige Materialdicke für gleiche Dellentiefe (rote Linie im Diagramm). Dies schafft Möglichkeiten für Leichtbauanwendungen. Bei zunehmender Härte der Werkstoffe sinkt bei gleicher Materialdicke die Dellentiefe (Kurven im Diagramm). Damit sind noch widerstandsfähigere Bauteile und Bauteilgruppen realisierbar.

durostat® als bester Stahl im Impact-Test

Beispiel der Materialdicke bei durostat® Stählen

Für eine Dellentiefe von 10 mm würde man bei einem S355MC 10 mm Materialdicke benötigen, während es beim durostat 450 nur 4 mm sind. Damit können bei gleichem Verformungswiderstand leichtere Bauteile/Bauteilgruppen erzeugt werden, die die Fertigung von nachhaltigen (verringerter Material- und Treibstoffverbrauch, CO2-Reduktion) und wirtschaftlichen (Erhöhung der Nutzlast) Endprodukten ermöglichen.

Der Impact-Test zeigt, dass durostat® Stähle eine geringere Materialdicke benötigen als herkömmliche Stähle.
Impact-Test

Gute Schweißeignung der durostat® Stähle aufgrund niedrigem Kohlenstoffgehalt

durostat® Stähle lassen sich aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung mit allen gängigen Schmelzschweißverfahren gut verschweißen. Die Wärmeeinflusszone von Schweißnähten ist einerseits durch das Auftreten einer Anlasserweichung und andererseits durch eine fehlende Aufhärtung, gegenüber dem während der Herstellung gehärteten Grundwerkstoff, geprägt.

durostat® Stähle weisen eine gute Schweißbarkeit auf.

Schweißtechnische Verarbeitungshinweise von durostat® Stählen

Anlasserweichung 

Die Breite der Anlasserweichung ist direkt von der Abkühlzeit (t8/5-Zeit) abhängig. Die Auswirkungen der Anlasserweichung auf die Festigkeitseigenschaften quer zur Schweißverbindung sind sowohl von der relativen Breite der weichen Zone (Verhältnis Breite der weichen Zone zu Blechdicke) als auch von den Festigkeitseigenschaften des Schweißgutes abhängig. 

Aufhärtung – nicht vorhanden 

Aufgrund des rein martensitischen Werkstoffkonzeptes, kann die maximale Härte in der Wärmeeinflusszone, die Härte des Grundwerkstoffes nicht übersteigen. Sie ist ausschließlich vom Kohlenstoffgehalt abhängig. Das Kohlenstoffäquivalent hat damit nur einen Einfluss auf das Umwandlungsverhalten und die Abnahme der maximalen Härte mit steigender t8/5-Zeit. Die Bestimmung der Härtewerte in der Schweißverbindung erfolgt mit Vickers (HV). Mithilfe der Umwertungstabelle nach EN ISO 18265, Tabelle A.1 können die Härtewerte in Brinell (HB) bzw. Zugfestigkeit (Rm) abgeschätzt werden. 

Vorwärmen – nicht notwendig

Bis zu einer Blechdicke von 6 mm ist prinzipiell kein Vorwärmen notwendig. 

Dies gilt unter folgenden Voraussetzungen:

  • Verwendung von Schweißzusatzwerkstoffen und Schweißhilfsstoffen, die im Schweißgut zu einem sehr geringen Wasserstoffgehalt führen (HD < 5 ml/100 g Schweißgut). Die Vorschriften bezüglich Lagerung und Rücktrocknung der Fertigungsunternehmen sind zu beachten.
  • Die Bleche sollen im Stoßbereich sauber, trocken und frei von Beschichtungen, Rost und Zunder sein.

In abweichenden Fällen wird eine Abschätzung der Vorwärmtemperatur nach EN 1011-2, C.3 – Methode B bzw. SEW 088 empfohlen. Je nach klimatischen Bedingungen (Unterschreitung des Taupunktes bzw. kondensierende Luftfeuchtigkeit) wird ein Trocknen der Schweißkanten bei mind. 80 °C unmittelbar vor dem Schweißen empfohlen. 

Der voestalpine Welding Calculator hilft bei Berechnungen für das Schweißen von durostat® Stählen.

Taupunkt und Vorwärmtemperatur lassen sich unter anderem auch mit dem voestalpine Welding Calculator errechnen. Nutzen Sie die Online-Version kostenlos auf Ihrem Desktop oder laden Sie sich die App auf Ihr Smartphone!

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Lichtbogenhandschweißen (111) und Metallschutzgasschweißen (MAG, 135)

Die Festigkeitseigenschaften quer zur Schweißverbindung werden unter anderem durch das Festigkeitsniveau des gewählten Zusatzwerkstoffes beeinflusst.

Zusatzwerkstoffe des verschleißfesten Stahls

Für durostat® Stähle gibt es Zusatzwerkstoffe wie Elektrode/Lichtbogenhandschweißen, Massivdraht und Fülldraht.

Verschleißbeständige Zusatzwerkstoffe der durostat® Stähle

Ist es konstruktiv erforderlich, dass Schweißnähte die gleiche Verschleißbeständigkeit wie der Grundwerkstoff aufweisen, kann die Decklage mit verschleißbeständigen Zusatzwerkstoffen ausgeführt werden.

Für durostat® Stähle gibt es verschleißbeständige Zusatzwerkstoffe wie Elektrode/Lichtbogenhandschweißen, Fülldraht ohne Schutzgas, Massivdraht und Metallpulver Fülldraht.

Laserstrahlschweißen (521, 522, 523) und Laserstrahl-Lichtbogen-Hybridschweißen von durostat® Stählen

Aufgrund des konzentrierteren Energieeintrags und der damit verbundenen rascheren Abkühlung ergeben sich, im Vergleich zum Lichtbogenhandschweißen und Metallschutzgasschweißen, eine reduzierte Anlasserweichung in der Wärmeeinflusszone und ein höheres Festigkeitsniveau im Schweißgut.

Alle wichtigen Informationen zu unseren verschleißfesten Stählen finden Sie in den Datenblättern. Wir stellen Ihnen alle Details bereit, um die ideale Produktauswahl zu treffen.

 Datenblätter downloaden 

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