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voestalpine AG
Nachhaltigkeit in der Rohstoffbeschaffung

Nachhaltigkeit in der Rohstoffbeschaffung

Nachhaltige Stahlproduktion beginnt bei der Rohstoffbeschaffung. Deshalb prüfen wir unsere Lieferant:innen auf Herz und Nieren.

Aufnahme des Hafens der voestalpine Linz von der gegenüberliegenden Seite
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In diesem Artikel

Wenn wir Stahl ökonomisch und ökologisch nachhaltig und unter fairen sozialen Bedingungen herstellen wollen, dürfen wir uns nicht nur auf unsere Standorte beschränken. Deshalb erfassen wir den gesamten Prozess und setzen schon bei der Rohstoffbeschaffung an. Bei rund 200 Rohstofflieferant:innen weltweit ist das kein leichtes Unterfangen. Wir haben jedoch ein System entwickelt, um die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien über die ganze Lieferkette sicherzustellen. Dabei orientieren wir uns an folgenden international anerkannten Standards:

Darüber hinaus haben wir uns aufgrund unserer Zertifizierung nach dem ResponsibleSteel Standard am Standort Linz zur Einhaltung von zwölf ökonomischen, ökologischen und sozialen Prinzipien verpflichtet.

SDGs: Sustainable Development Goals

Analyse der Risiken in der Lieferkette

2016 haben wir begonnen, uns im Rahmen des Sustainable Supply Chain Management Projekts intensiv mit der nachhaltigen Beschaffung von Rohstoffen auseinanderzusetzen. Dazu haben wir Materialien, Herkunftsländer und Lieferant:innen nach ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien sowie in Hinblick auf die Einhaltung von Menschenrechten analysiert:

  • Umwelt
    • Abfall & Recycling
    • Abwasser
    • Biodiversität
    • Bodenemissionen
    • Luftemissionen
    • Energieeinsatz
    • Wassernutzung
  • Menschenrechte
    • Diskriminierung
    • Kinderarbeit
    • Zwangsarbeit
    • Tarifverhandlungen und Vereinigungsfreiheit
    • Gesundheit und Schutz der lokalen Bevölkerung
  • Arbeitsbedingungen
    • Arbeitszeiten
    • Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
    • Faire Bezahlung
  • Governance
    • Compliance
    • Anti-Korruption

Ausschluss von Zwangs- und Kinderarbeit

Auf Basis der Analyse haben wir eine sogenannte Heatmap erstellt, die die Risiken in unserer Lieferkette ausweist. Dabei konnten wir besonders gefährliche Risiken, insbesondere Zwangs- und Kinderarbeit, ausschließen und andere Risiken gemeinsam mit unseren Lieferant:innen bearbeiten und minimieren.

Alle fünf Jahre erneuern wir unsere Heatmap – ein Zeitraum, der sich bewiesen hat, da sich Länder- und Miningrisiken in der Regel nicht rasch ändern. Relevanter ist da die engmaschige Überprüfung unserer Lieferant:innen.

Regelmäßige Überprüfung unserer Lieferant:innen

Unsere Lieferant:innen müssen regelmäßig detaillierte Fragen zu Nachhaltigkeitsaspekten wie etwa Menschenrechten, Umweltauswirkungen, Compliance oder Arbeitssicherheit beantworten. Zusätzlich fordern wir von ihnen Nachweise über Nachhaltigkeitszertifikate sowie über die Zugehörigkeit zu einschlägigen Verbänden ein.

Während das Thema Nachhaltigkeit in der Rohstoffbeschaffung 2016 für die meisten unserer Lieferant:innen noch komplettes Neuland war, hat sich das bis heute stark geändert. Viele Lieferant:innen verfügen mittlerweile über Nachhaltigkeitsabteilungen und haben eigene Standards etabliert.

Unser Anspruch ist, dass wir eine stabile Lieferant:innenstruktur haben. Wir wissen genau, wo unsere Materialien herkommen.

Christoph P.
voestalpine Rohstoffbeschaffungs GmbH
Portratifoto Christoph P.,voestalpine Rohstoffbeschaffungs GmbH

Über diese Selbstauskunft hinaus machen wir uns aber auch persönlich ein Bild vor Ort. Einmal pro Jahr besuchen wir pro Rohstoffgruppe einen Lieferanten am Produktionsstandort, um uns davon zu überzeugen, dass unsere ökonomischen, ökologischen und sozialen Anforderungen tatsächlich erfüllt und die Menschenrechte geachtet werden.

Die Besuche unserer Lieferant:innen vor Ort sind wichtig, weil wir uns hier einen guten Eindruck von den tatsächlichen Bedingungen machen können. Dazu gehört zum Beispiel auch, mit den Mitarbeiter:innen vor Ort zu reden.

Christoph P.
voestalpine Rohstoffbeschaffungs GmbH

Trotz aller Kontrollmechanismen bleiben wir immer hellhörig und wachsam gegenüber etwaigen Missständen in Ländern oder einzelnen Minen, die meist über die Medien oder Nichtregierungsorganisationen kolportiert werden. Hier gilt es, rasch zu reagieren, die behaupteten Verstöße zu überprüfen und entsprechende Schritte zu unternehmen.

Berichtsvorlage für Konfliktmineralien

Besondere Regeln gelten für die Rohstoffe Zinn, Tantal, Wolfram und Gold, wenn sie aus Konfliktregionen stammen. Hier besteht die Gefahr, dass mit dem Handel dieser Materialien bewaffnete Konflikte finanziert werden. Wenn wir solche Materialien kaufen, verlangen wir von den Schmelzhütten und Raffinerien deshalb ein Conflict Minerals Reporting Template, eine standardisierte Berichtsvorlage mit Informationen über die Beschaffung und Verarbeitung der Rohstoffe.

Mangelnde Transparenz in Asien

Eine der größten Herausforderungen in der nachhaltigen Rohstoffbeschaffung stellt die mangelnde Transparenz im asiatischen Raum dar. Dieses Problem können wir bisher leider nicht vollständig lösen, da einige Rohstoffe nur in Asien vorhanden sind. Eine weitere Herausforderung sind die hohen Kosten von ökologisch und sozial nachhaltigen Rohstoffen. Auf der anderen Seite fehlt die Akzeptanz, für nachhaltigen Stahl mehr zu zahlen.

Gut aufgestellt für die Zukunft

Durch unser frühzeitiges freiwilliges Engagement zählen wir heute zu den Vorreiter:innen, wenn es um nachhaltige Rohstoffbeschaffung geht. Darüber hinaus haben wir damit die idealen Voraussetzungen geschaffen, um künftige gesetzliche Vorgaben in diesem Bereich zu erfüllen.

Über den Schwerpunkt Nachhaltigkeit
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voestalpine AG

Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.