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Das Recycling-Wunder Stahl

Das Recycling-Wunder Stahl

Die Stahlindustrie ist Vorreiter beim Schließen von Stoffkreisläufen. Warum? Weil der Werkstoff immer wieder nahezu ohne Qualitätsverlust wiederverwendet werden kann. Auch daher zählt Stahl zum weltweit am häufigsten recycelten Werkstoff.

Regenwald Luftaufnahme mit Wasserstellen in der Form von recycling Symbol
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Ein fabrikneues Auto wird wohl kaum mit Schrott assoziiert. Bei der Herstellung von Automobilen und konkret bei der Stahlerzeugung ist Altmaterial aber ein wichtiger Bestandteil des Prozesses. Mit Stahlschrott entstehen dann Komponenten der Automobilindustrie, etwa Heckklappen für Neuwägen und als Ersatzteile.

Stahlvorteile: 4R der Kreislaufwirtschaft

Stahl ist ein Multitalent. Stahl ermöglicht gewichtsparende und langlebige Produkte, die leicht zu reparieren und schließlich zu 100 % recycelbar sind. Einmal hergestellter Stahl – sei es über die klassische Hochofenroute, oder künftig über einen CO2-reduzierten grünen Prozess – senkt mit jeder Lebensdauerverlängerung und jedem Recycling den CO2-Fußabdruck. Besonders hochfeste Bauteile leisten hier wertvolle Beiträge zum CO2-relevanten Stahlkreislauf.

Reduce – Reuse – Repair – Recycle (4R) schließt den Stahlkreislauf.

  • „Reduce“ (Reduzieren): Hoch- und höchstfeste Stähle reduzieren das Gewicht von Bauteilen bei gleicher oder besserer Funktionalität.
  • „Reuse“ (Wiederverwenden): Stahlprodukte sind langlebig und robust und können daher viele Male genutzt werden.
  • „Remanufacture“/„Repair“ (Wiederaufbereiten/Reparieren): Stahlbauteile können mit verschiedenen Verfahren repariert werden, was ihre Lebensdauer verlängert.
  • „Recycle“: Stahl kann beliebig oft recycelt werden. Der Stoffkreislauf ist geschlossen.
der Kreislauf der Stahl-Herstellung - aus einem kaputten Fahrzeug kann Stahl entnommen, sortiert, gepresst und wieder eingeschmolzen und zur Produktion von neuen Fahrzeugteilen verwendet werden

Stahl mit guter Bilanz

Bereits in der Produktion überzeugt Stahl mit einer vergleichsweise positiven CO2-Emmissionsbilanz. Gegenüber anderen Werkstoffen setzt Stahl hier nämlich deutlich weniger treibhausrelevante Emissionen frei.

Stahl
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Aluminium
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CFK
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Magnesium
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Als führender Technologiekonzern und Stahlerzeugerin arbeiten wir engagiert und umfassend an einer weiteren Verbesserung der CO2-Bilanz. Unser Engagement zur Schonung von Ressourcen und Umwelt laufen auf das ambitionierte Programm greentec steel zu: Ab 2027 wird die CO2-Emission mit der Inbetriebnahme des ersten Elektrolichtbogenofen (EAF) und dem Einsatz von grünem Strom um 30% reduziert – bis 2050 streben wir mit weiteren EAFs in Linz und Donawitz beziehungsweise neuer Stahlproduktionstechnologien eine Stahlproduktion mit Net-Zero-CO2-Emissionen an.

voestalpine Mitarbeiter von hinten, er blickt auf das greentec steel Schild in Kapfenberg

Aktuell ist greentec steel das bedeutendste Klimaschutzprogramm in Österreich. Aber schon jetzt arbeiten wir kontinuierlich an der Reduktion des CO2-Footprints bei der Herstellung von Hightech-Stahlwerkstoffen, die unsere internationalen Kund:innen ökologisch bewusst für ihre Produkte einsetzen können. Dabei spielt Schrott eine wichtige Rolle. Aber eins nach dem anderen – blicken wir zuerst auf die Produktion.

Vom Rohstoff zum Stahl – einfach erklärt

Im Elektrolichtbogenofen (EAF) entsteht alle 50 Minuten eine neue Schmelzcharge. Woraus entsteht sie?

  • Schrott: Eigenschrott aus unserer Produktion, rückgeführte Produktionsschrotte ausgewählter Hersteller (z. B. umweltfreundlich auf der Schiene aus Bayern, daher „Bayern-Shuttle“) sowie Schrott aus dem freien Handel – zwischen 20 % und 80 % Preconsumer- und Postconsumerschrott.
  • HBI (Hot Briquetted Iron, Eisenschwamm): von der HBI-Anlage in Texas/USA (Anteilseignerin voestalpine) sowie von weltweiten Märkten.
  • Roheisen: von den Hochöfen der Linzer und Donawitzer Hütte. Es wird vor dem Einsatz entschwefelt.
  • Kalk u. a. Zuschlagstoffe: gebrannter Kalk kommt aus dem voestalpine-Kalkwerk in Steyrling.

Fazit

  • Stahl hat sehr gute Verarbeitungseigenschaften, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und gute Recyclingmöglichkeiten.
  • Stahlprodukte setzen im Vergleich zu anderen Materialien bei der Produktion deutlich weniger treibhausrelevante Emissionen frei. Sie sind zudem langlebig und robust, reparier- und sehr gut recyclingfähig.
  • Recycling-Projekte und die Schrottlieferkooperationen mit Automobilisten passen genau in unsere Strategie für eine gesamthafte Kreislaufwirtschaft, die wir bereits sehr aktiv leben und in Zukunft natürlich noch weiter ausbauen werden.
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Größtes Klima­schutz­programm Österreichs

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Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.