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Nachhaltigkeit im Fokus

Nachhaltigkeit im Fokus

Von Nachhaltigkeit sprechen alle, doch was versteht man darunter? Was hat die Eisen- und Stahlproduktion damit zu tun? Und wie stellt sich voestalpine konkret diesem Thema? Welche Perspektiven ergeben sich nicht nur für die Produktion, sondern auch für unsere Produkte?

Sehr große weiße Tafel mit dem Logo der voestalpine in linz und dem Text one step ahead
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In diesem Artikel

Die Herstellung von Stahl aus Eisenerz ist schon aus chemischen Gründen unvermeidlich energieintensiv und damit auch – jedenfalls mit heute gängigen Technologien – emissionsintensiv. Die Stahlindustrie ist weltweit für rund 8 % der Treibhausgase verantwortlich. Mehr als 70 % der globalen Rohstahlproduktionen werden mit dem so genannten „BF/BOF“-Verfahren hergestellt, also der Roheisenerzeugung im kohlebasierten Hochofen und der Rohstahlproduktion im Sauerstoffkonverter.

In der EU gelten wohl weltweit die strengsten Regelungen, was etwa Luftemissionen, Energieeffizienzvorgaben, Stoffkreisläufe und Wiederverwertung oder den Einsatz bestimmter Substanzen zum Beispiel für Legierungen betrifft. Auch wenn das Thema Klimaschutz im Vordergrund steht, gewinnt die ganzheitliche Betrachtung von Werkstoffen und Produkten – also von der Herstellung über die Nutzungsphase bis zum Recycling – zunehmend an Bedeutung. Die „Nachhaltigkeit“ eines Unternehmens im ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Bereich sind bereits ganz konkrete Kriterien für Kunden, Kapitalmarkt und andere „Stakeholder“ geworden. Stichworte dazu sind etwa „Sustainable Finance“, „Product Sustainability“ und „Life Cycle Assessment“. Gerade energieintensive Branchen wie die Stahlindustrie stehen besonders im Blickpunkt.

Ewiger Kreislauf

Stahl ist ein Werkstoff, der nie „konsumiert“ wird. Am Ende seines Produktlebenszyklus, etwa in einem Auto, wird er wieder in Form von Schrott im Produktionskreislauf verwendet. voestalpine setzt über 25 % Schrott in der Stahlerzeugung ein – das ist deutlich mehr als der europäische Durchschnitt (19 %) und mehr als doppelt so viel wie jener Chinas (10 %).
Die World Steel Association berechnete, dass seit 1900 mehr als 25 Mrd. Tonnen Stahl wiederverwertet wurden. Dadurch konnten Ressourcen von 35 Mrd. Tonnen Eisenerz unberührt bleiben, das entspricht der brasilianischen Erzförderung über einen Zeitraum von rund 80 Jahren. Außerdem konnte durch diese Wiederverwertung auf den Einsatz von 18 Mrd. Tonnen Kohle für die Reduktion des Erzes verzichtet werden. Weltweit werden jährlich rund 630 Mio.Tonnen Stahlschrott wiederverwendet.

voestalpine stahlherstellung linz greentec steel dekarbonisierung

Wie wird produziert – und was?

Technologien und Anlagen werden mithilfe von Forschung und Entwicklung ständig hinsichtlich ihrer Ressourcenschonung, Umweltfreundlichkeit und Effizienz optimiert. Die EU-Stahlindustrie insgesamt und voestalpine im Konkreten bekennen sich zu den so genannten „Paris-Zielen“, also einer Verringerung der CO2-Emissionen bis 2050 um mindestens 80 %. Dazu ist allerdings – über Zwischenschritte – die Entwicklung neuer, auf erneuerbarer Energie basierenden Technologien erforderlich, beispielsweise mit „grünem“ Wasserstoff. Dazu setzt voestalpine umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.

Was haben wir schon erreicht?

In den vergangenen 3 Jahrzehnten hat der voestalpine-Konzerns die spezifischen (d. h. bezogen auf eine Tonne Rohstahl) Emissionen praktisch auf das technologisch mögliche Minimum reduziert, konkret
bei CO2 um mehr als 20 %
bei SO2 um 76 %
bei NOx um 75 %
und bei Staub sogar um 95 %.
Der spezifische Energieverbrauch ging um 19 % zurück.

Neben der Frage, wie künftig auf lange Sicht Stahl produziert wird, geht es auch darum, welchen Beitrag der Werkstoff zu Nachhaltigkeit leistet. Einer Studie der Wirtschaftsvereinigung Stahl gemeinsam mit der Boston Consulting Group für die EU28 zufolge, spart Hightech-Stahl über Anwendungen etwa im Automobilleichtbau, in effizienteren Elektromotoren und Kraftwerksturbinen oder bei erneuerbaren Energien wie Windkraft sechsmal soviel Energie und damit CO2 ein wie in seiner Produktion entsteht. Stahl ist also unverzichtbarer Bestandteil einer „nachhaltigen“ Welt.

Wie die „grüne“ Stahlerzeugung der Zukunft aussehen kann, welche Strategien voestalpine verfolgt und wie nachhaltig unsere Stahltechnologien- und Produkte für unsere Kunden sind, darüber werden wir im Blog in der nächsten Zeit berichten.

Dekarbonisierung der Stahlproduktudion durch voestalpine, bis 2025 Einsatz von grünem Wasserstoff steigern und CO2 Emissionen reduzieren
Erklärgrafik Hybride Technologie, CO2 Reduktion von 30 Prozent
Erklärgrafik Breakthrough Technologie, CO2 arme Stahlproduktion mit 80 Prozent CO2 Reduktion
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Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.